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Ging Amy Winehouse in die Synagoge?

»on.tour«-Bus besucht Schulen in fünf Hessen - Presseinformation

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Press Release, Tue 25 Mar 2014

Hält sich „Harry Potter“ -Darsteller Daniel Radcliffe an die jüdischen Speisegesetze? Wie hielt es Albert Einstein mit dem Glauben? Was bedeutete Hannah Arendt ihr Jüdischsein? Antworten finden Schüler in der aktualisierten mobilen Ausstellung der Bildungsinitiative „on.tour“, die 2014 im achten Jahr durch alle Bundesländer reist.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Address

Jewish Museum Berlin Foundation
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Ab Montag, dem 31. März besucht das Jüdische Museum Berlin fünf Schulen in fünf Orten in Hessen. Mit der mobilen Ausstellung und zwei iPad-Workshops laden die Museumspädagogen die Schüler zum Gespräch über jüdische Geschichte ein und diskutieren mit ihnen über jüdische Religion, Tradition und Identität.

Die mobile Ausstellung

In die fünf robusten Würfel sind insgesamt 12 Vitrinen eingelassen sowie Texte und Karten, Abbildungen und Fotografien angebracht. Viele Vitrinen sind mit neuen Objekten bestückt und inhaltlich aktualisiert worden. Sie widmen sich den Themen „Jüdisches“, „Leben und Überleben“, „Lebenswege“ und „Feste feiern“. Unter Anleitung der Museumspädagogen erarbeiten sich die Schüler die vier Themen und bewegen dabei die Würfel durch den Raum. Anhand einer überarbeiteten Karte zum Thema „Leben und Überleben“ wird den Schülern beispielsweise vor Augen geführt, wohin während des Nationalsozialismus Mut zum Widerstand führte: Sie zeigt, wie und wo sich die sieben Personen der Kreuzberger Arzt-Familie Arndt getrennt voneinander ab 1943 zwei Jahre lang in Berlin versteckten. Mehr als 100 Helfer unterstützten diese jüdische Familie mit gefälschten Ausweisen, Essen, Schlafmöglichkeiten und Medikamenten. Nur etwa 1.700 von 7.000 untergetauchten Juden überlebten in Berlin.

Erstmals wird auch das Leben und Wirken jüdischer Frauen stärker thematisiert. So wird unter der Überschrift „Lebenswege“ die Rabbinerin Alina Treiger vorgestellt, die 2001 aus der Ukraine nach Deutschland emigrierte und heute in Oldenburg und Delmenhorst eine jüdische Gemeinde leitet. Neu ist auch unter der Überschrift „Jüdisches“ eine Collage mit 17 prominenten und nicht prominenten Juden aus unterschiedlichsten Epochen und Ländern. Auf bildlich gestalteten Postkarten geben sie unterschiedlichste und überraschende Antworten auf Fragen zu ihrem Judentum.

In den begleitenden Workshops beschäftigen sich die Schüler anhand von Biographien mit Fragen zu Identitäten und jüdischem Leben nach 1945 und heute.

„So einfach war das“: Workshop zu jüdischer Kindheit und Jugend nach 1945

In diesem Workshop beschäftigen sich die Teilnehmer mit jüdischer Kindheit und Jugend in Deutschland nach 1945. Dazu stellte das Jüdische Museum Berlin bekannten und unbekannten, gläubigen und weniger gläubigen Juden verschiedener Generationen die Frage: „Wie war das eigentlich nach 1945 als Jude in Deutschland aufzuwachsen?“ Die Protagonisten erzählten zu einem Foto aus ihrer Kindheit oder Jugend eine für sie prägende Geschichte. An iPads können die Schüler die Kindheits- und Jugenderzählungen von Andrzej Bodek, Michael Brenner, Tsafrir Cohen, Wladimir Kaminer, Ekaterina Kaufmann, Minka Pradelski, Rachel Singer, Zwi Wasserstein und Daniel Wildmann auswählen und anhören. Anschließend tauschen sie sich über die einzelnen Biographien aus und setzen ihre eigenen Erfahrungen in Bezug zu dem Gehörten.

Judentum heute: Der Workshop „Meine Seite(n)“

Hier steht die Arbeit mit aktuellen Biographien im Vordergrund: Die Schüler lernen die unterschiedlichen Lebenswelten von sechs jüdischen Jugendlichen in Deutschland kennen. Interaktive Tagebücher auf iPads geben einen Einblick in das Leben von Adam, Albina, Benjamin, David, Helen und Leon. Gleichzeitig zeigen sie die kulturelle Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland heute. In kleinen Gruppen erarbeiten sich die Schüler jeweils eine Biographie und entdecken dabei auch eigene Seiten. Wie geht beispielsweise Albina mit einem christlichen Großvater, muslimischem Vater und jüdischer Mutter, mit ihrem Glauben um? Mit dieser und ähnlichen Fragen nähern sich die Schüler in der anschließenden Diskussion den Themen Identität und Interkulturalität, Herkunft, Glaube und Heimat.

Die Bildungsinitiative „on.tour – Das Jüdische Museum Berlin macht Schule“

„Jeder Schüler in Deutschland sollte mindestens einmal das Jüdische Museum Berlin besucht haben, bevor die Schule beendet ist“, hat sich Museumsdirektor W. Michael Blumenthal zum Ziel gesetzt für Schüler, die nicht ohne Weiteres nach Berlin reisen können. Inzwischen hat das mobile Museum bundesweit mehr als 430 weiterführende Schulen sowie die Jugendstrafanstalt Berlin besucht. Für seine innovative pädagogische Pionierarbeit wurde „on.tour“ 2009 von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet. Bis Ende 2013 nahmen mehr als 55.000 Jugendliche am „on.tour“-Programm teil.

Die Hessen-Tour 2014

  • 31. März: Lahntalschule Biedenkopf, Biedenkopf
  • 1. April: Johanneum Gymnasium, Herborn
  • 2. April: Gymnasium Gernsheim, Gernsheim
  • 3. April: Stadtteilschule Darmstadt-Arheilgen, Darmstadt
  • 4. April: Neues Gymnasium Rüsselsheim, Rüsselsheim

Mit freundlicher Unterstützung von Daimler Financial Services, der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V. und dem Ehepaar Eric F. Ross und Lore Ross (sel. A.).

Bei Interesse an Berichterstattung melden Sie sich bitte bei der Pressestelle an.

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