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»Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie«

Presseinformation

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Press Release, Tue 31 May 2016

Begleitprogramm zur Retrospektive im Jüdischen Museum Berlin

Laufzeit: 26. Februar bis 31. Juli 2016

Der NO!art-Künstler Boris Lurie wird von Kritikern und Medien als künstlerische Neuentdeckung gefeiert, deren Arbeiten gleichermaßen faszinieren wie verstören. Das Jüdische Museum Berlin begleitet die aktuelle Sonderausstellung „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“ in den kommenden Wochen mit hochkarätig besetzten Diskussionen und Filmvorführungen. Das Begleitprogramm vertieft das umfangreiche Werk des Holocaust-Überlebenden, der über seine Kunst selbst einmal sagte: „Ich hätte gern angenehme Bilder gemacht, aber es hat mich immer etwas daran gehindert.“

Noch bis zum 31. Juli haben Besucher die Gelegenheit, die bislang größte posthume Retrospektive Boris Luries zu sehen. Die umfassende Schau präsentiert in 13 Kapiteln und einem Medienraum das Werk Luries, der 2008 im Alter von 83 Jahren in New York starb. Auf 650 Quadratmetern werden mehr als 200 Collagen, Zeichnungen, Gemälde, Assemblagen und Skulpturen aus allen Perioden seines Schaffens gezeigt.

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Address

Jewish Museum Berlin Foundation
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Begleitprogramm zur Ausstellung

6. Juni

Montagskino: „Shoah & Pin-ups: Der NO!-Artist Boris Lurie“

Screening in Anwesenheit der Filmemacher Reinhild Dettmer-Finke und Matthias Reichelt

„Shoah & Pin-ups“ erzählt von einem Tabubruch, den der New Yorker NO!-Artist Boris Lurie begeht. Er bringt in seiner Kunst zusammen, was nicht zusammen gehören darf: Die Vergasten und die Nackten, die Shoah und die Pin-ups. Keine perverse Kunst, sondern Ausdruck einer perversen Gesellschaft, findet Lurie, und spannt einen Bogen vom Holocaust zum Irak-Krieg. Dabei hätte er gerne Angenehmes gemalt so wie die Impressionisten. Aber etwas hat ihn immer daran gehindert. Diesem „Etwas“ gilt die filmische Spurensuche. Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit, mit den Filmemachern Reinhild Dettmer-Finke und Matthias Reichelt ins Gespräch zu kommen.

Ort: Altbau 1. OG, Bildungsraum

Eintritt: frei

Zeit: 19:30 Uhr

13. Juni

Podiumsdiskussion: Annäherungen an Boris Lurie: NO!art und die Verweigerung des Kunstmarkts“

Das radikale NEIN! von Boris Luries Werk wendet sich gegen den Kunstbetrieb, gegen den Konsum und gegen eine Menschheit, die zu millionenfacher Vertreibung und Massenmord fähig war. Seit Luries Diagnose des „investment art markets“ hat sich das Phänomen nur noch beschleunigt. In einer Diskussion mit der Sammlungsleiterin des Jüdischen Museums Berlin Inka Bertz, dem Kurator Wulf Herzogenrath und Kunstkritiker Georg Imdahl fragt Julia Voss (Frankfurter Allgemeine Zeitung) nach der Beschaffenheit von Luries Radikalität und ihrer Bedeutung für die Gegenwartskunst.

Ort: Altbau 1. OG, Großer Saal

Eintritt: frei

Zeit: 19:30 Uhr

4. Juli

Montagskino

„A Quiet Place in the Country“

Regie: Elio Petri, I/F 1968, ca. 102 Min., Englisch mit deutschen UT

Leonardo Ferri (gespielt von Franco Nero) braucht Ruhe, um seine Kunst zu schaffen. So zieht er aufs Land, in ein Haus, in dem während des Krieges eine Frau ermordet wurde. Dort findet er aber auch nicht zu sich, wird immer nervöser, unbeherrschter, unberechenbarer. Ein viel zu wenig bekanntes Hauptwerk des italienischen Regisseurs Elio Petri – halb Schauerstück in stark atonalen Tönen, halb Sozialgroteske von zeitweise bestürzender, melancholischer Art. Wie Boris Lurie hält Petri sowohl der vor Selbstreferentialität erstarrten Kunstwelt als auch dem dumpfen Bürgertum, das allein dem Hier und Jetzt huldigt, einen Zerrspiegel vor. 1969 wurde er auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.

Ort: Altbau 1. OG, Auditorium

Eintritt: frei

Zeit: 19:30 Uhr

11. Juli

Montagskino

„The Grey Zone“

Regie: Tim Blake Nelson, USA 2001, ca. 108 Min., Englisch mit deutschen UT

Auschwitz-Birkenau, 1944: In dem perfekt organisierten System des Konzentrationslagers geleiten so genannte „Sonderkommandos“, die aus jüdischen Häftlingen bestehen, ihre Mitinsassen in die Gaskammern. Für kleine Privilegien und Erleichterungen im Alltag werden sie gezwungen, ihre Leidensgenossen in den Tod zu führen. Dies verschafft ihnen etwas Aufschub, ehe auch sie der Mordmaschinerie des Lagerkommandanten Muhsfeldt zum Opfer fallen. Angesichts dieser Gewissheit und der quälenden Last der Mittäterschaft planen sie unter größter Geheimhaltung einen bewaffneten Aufstand – den einzigen, den es in der Geschichte von Auschwitz jemals gab. Das Drama zählte zu Luries Lieblingsfilmen.

Ort: Altbau 1. OG, Auditorium

Eintritt: frei

Zeit: 19:30 Uhr

Presseakkreditierung für alle Veranstaltungen: Tel. +49 (0)30 25993 419 oder presse@jmberlin.de

Boris Lurie Art Foundation

Die Ausstellung ist in Kooperation mit der Boris Lurie Art Foundation New York entstanden. Die Boris Lurie Art Foundation widmet sich seit 2009 dem künstlerischen Vermächtnis Boris Luries. Sie hat zahlreiche Ausstellungen u.a. in den USA, Paris, Moskau und zuletzt im Kölner NS-Dokumentationszentrum ermöglicht.

Für die Ausstellungsgestaltung zeichnen Holzer Kobler Architekturen (Zürich / Berlin) verantwortlich.

Der Begleitband „Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie“, herausgegeben von Cilly Kugelmann im Auftrag des Jüdischen Museums Berlin, ist im Kerber Verlag erschienen (176 Seiten mit 200 durchgehend farbigen Abbildungen, deutsch und englisch, Buchhandelspreis: 36 €, Museumspreis: 29 Euro). Sie erhalten den Katalog auf dem Pressetermin zu einem Sonderpreis von 10 €.

Laufzeit: 26. Februar bis 31. Juli 2016

Ort: Altbau, 1. OG

Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr

Eintritt: mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Öffentliche Führungen: sonntags 14 Uhr; Kosten: 3 € zzgl. Eintritt, Anmeldung unter Tel. +49 (0)30 25993 305

Medienpartner

Wall AG, monopol – Magazin für Kunst und Leben, ZITTY, Exberliner

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