Skip to main content

Veranstaltungen von Oktober bis Dezember 2015

Presseinformation

We’re sorry.

This page has not been translated.
Visit our homepage for plenty of English content.

Press Release, Fri 18 Sep 2015

22. Mai bis 15. November 
Sonderausstellung

Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen von Saskia Boddeke & Peter Greenaway

Die kontrovers diskutierte Sonderausstellung des Künstlerpaars Saskia Boddeke und Peter Greenaway wird bis zum 15. November verlängert. Unter dem Titel „Gehorsam. Eine Installation in 15 Räumen“ wird die rätselhafte biblische Erzählung vom Gottesbefehl an Abraham, den eigenen Sohn zu opfern, von der Multimedia-Künstlerin Boddeke und dem Filmemacher Greenaway visuell opulent auf 900 m² Ausstellungsfläche inszeniert. 
Begleitband: Zur Ausstellung erscheinen im Kerber Verlag ein Bildband und ein Textbuch. 
Ort: Altbau, 1. OG 
Öffnungszeiten: täglich 10-20 Uhr, montags 10-22 Uhr 
Eintritt: mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) 
Gespräche in der Ausstellung: sonntags 14 Uhr, Dauer ca. 80 Minuten 
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Address

Jewish Museum Berlin Foundation
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

3. September bis 15. Dezember 
Kabinettausstellung: Im fremden Land

Publikationen aus den Lagern für Displaced Persons 
 

In einer Kabinettausstellung präsentiert die Staatsbibliothek Berlin ausgewählte Publikationen aus ihrer Sammlung früher jüdischer Nachkriegsdrucke: Seit dem Frühjahr 1945 bis zu ihrer Auswanderung einige Jahre später hielten sich insgesamt schätzungsweise 330.000 jüdische Displaced Persons in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands und Österreichs auf. In diesen provisorischen Gemeinschaften entwickelte sich bald ein reges gesellschaftliches Leben, das seinen Ausdruck auch in einer breiten Publikationstätigkeit fand. Vorwiegend in jiddischer Sprache wurden Zeitungen und Zeitschriften, Lehrbücher, zionistische Pamphlete und Judaica, Prosa und Gedichte veröffentlicht. Nicht zuletzt begannen die jüdischen Displaced Persons im Schatten der Shoah, die jüngste Katastrophe zu dokumentieren. 
Ort: Rafael Roth Learning Center 
Öffnungszeiten: täglich 10-20 Uhr, montags 10-22 Uhr 
Eintritt: mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro)

Unter die Lupe genommen: Fotografie-Workshop zu jüdischem Alltag und Neubeginn 
 

Begleitprogramm zur Kabinettausstellung „Im fremden Land“ für Schüler und Studierende

Nach einer historischen Einführung im Museum spüren die Schüler dieser Episode der jüdischen Geschichte anhand von Fotografien aus den Lagern nach. Sie beschäftigen sich mit dem Alltag einzelner jüdischer Displaced Persons und lernen deren Wünsche, Hoffnungen und Ängste kennen. Fotografien aus der Sammlung des Jüdischen Museums Berlin werden als historische Quellen analysiert und kritisch interpretiert, so dass die Schüler einen reflektierten Umgang mit dem Medium Fotografie einüben. 
Klassenstufe: 9. bis 13. Klasse & Studierende 
Teilnehmerzahl: max. 15 Personen 
Dauer: 2,5 Stunden 
Gruppenpreis (15 Personen): 50 € (inkl. Eintritt)

Zusätzliches Filmprogramm

Drei Filme im Rahmen des Begleitprogramms, welche den Bogen von der Befreiung über die illegale Auswanderung nach Palästina bis hin zum Umgang mit der Shoah in der israelischen Gesellschaft spannen.

Ort: Altbau EG, Auditorium 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

23. November 
German Concentration Camps Factual Survey

Dokumentarfilm 
 

UK 1945/2014, ca. 88 Min., Regie: Diverse, englische Originalversion

„German Concentration Camps Factual Survey“ (1945/2014) ist eine Dokumentation über die deutschen Gräueltaten und Konzentrationslager, die im April 1945 im Auftrag des Hauptquartiers der alliierten Streitkräfte von Soldaten und Kameramännern im Gefolge der alliierten Truppen gefilmt wurde. Der daraus entstandene Film sollte nach dem Ende der NS-Herrschaft deutschen Zivilisten und Kriegsgefangenen vorgeführt werden. Produzent Sidney Bernstein versammelte im Britischen Informationsministerium ein Team von bekannten Filmemachern, darunter Stewart McAllister und Peter Tanner, Colin Wills und Richard Crossman, sowie Alfred Hitchcock als Drehbuchberater. Doch es stellte sich als schwierig heraus, einen Film über ein solch komplexes und schwieriges Thema zu machen. Der Fortschritt war so langsam, dass der Film nicht rechtzeitig fertig gestellt wurde: Im September 1945 hatten sich die Prioritäten der Briten von der Entnazifizierung zum Wiederaufbau verschoben und das Filmprojekt verschwand in der Schublade. Das Imperial War Museum hat das Filmmaterial über fünf Jahre aufwendig digital restauriert und zum ersten Mal auch die sechste und letzte Filmrolle ergänzt. So konnte der Film nach den Aufzeichnungen des ursprünglichen Produktionsteams von 1945 abgeschlossen werden und ist nun erstmals in voller Länge zu sehen. 
Im Anschluss Gespräch mit Toby Haggith, Senior Curator und Leiter der Restaurierung von „German Concentration Camps Factual Survey“, Imperial War Museum.

30. November 
Exodus to Israel und Displaced Persons 
 

Exodus to Israel

Dokumentarfilm 
 

Frankreich 1988, ca. 55 Min., Regie: Jean Claude Dassier, Gilles Delannoy 
The revelation of the Holocaust did not mean that the survivors would readily be granted asylum in the Promised Land. This documentary covers the dramatic events leading to the establishment of Israel, focusing on Exodus, the clandestine voyage in 1947 of Jewish refugees to Palestine.

Displaced Persons 
 

Dokumentarfilm

Israel 1979, ca. 48 Min., Regie: Igal Bursztyn 
Towards the end of 1947, the SS Unafraid departed from the shores of Italy on the way to Palestine with several hundred illegal Jewish immigrants on board. This journey on the troubled waters was filmed and brought to life in this moving documentary. 
Im Anschluss Gespräch mit Tamar Lewinsky, Kuratorin für Zeitgeschichte

7. Dezember Aviyas Sommer / Ha-Kayitz Shel Aviya 
 

Spielfilm | Drama 
 

Israel 1988, ca. 95 Min., Regie: Eli Cohen 
In den Sommerferien 1951, kurz nach der Gründung Israels, besucht die zehnjährige Aviya ihre depressive Mutter Henya in einem kleinen Dorf bei Tel Aviv. Henya hat im Zweiten Weltkrieg in einem KZ die Shoah überlebt und ist nach der Befreiung nach Israel emigriert. Ihre Vergangenheit kann sie, gerade erst aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen, noch immer nicht verarbeiten. Mutter und Tochter stoßen in dem kleinen Dorf auf das Unverständnis der Einheimischen, werden verspottet.

1. Oktober 
Podiumsdiskussion anlässlich von 25 Jahren AMCHA in Deutschland

Über Leben – Vom Umgang mit Traumatisierten der Shoah

70 Jahre sind vergangen, seit die Überlebenden der Shoah befreit wurden. Ihre Befreiung war eine Rettung vor dem Tod, aber keine Erlösung für das Leben – die Traumatisierungen prägen ihr Leben bis heute. Krieg, Genozid oder Massengewalt sind politische und soziale Ereignisse, die ganze Gesellschaften erschüttern und auf Einzelne einwirken. Der Hilfe für die Überlebenden kommt eine zentrale Bedeutung zu. Der Traumadiskurs jedoch reflektiert die besonderen Bedürfnisse und die Herausforderungen in der Arbeit mit Schwertraumatisierten aber oftmals nicht. Die Podiumsdiskussion stellt die langjährigen Erfahrungen von AMCHA, dem Zentrum für psychosoziale Hilfe für Überlebende der Shoah und ihre Familien, den Erkenntnissen aus der Arbeit mit Extremtraumatisierten weltweit gegenüber. Mit der Shoah-Überlebenden und Psychotherapeutin Giselle Cycowicz (Jerusalem) sowie den Traumaexperten Martin Auerbach (Jerusalem) und David Becker (Berlin) 
In Kooperation mit AMCHA Deutschland e.V., gefördert aus Mitteln des Auswärtigen Amtes 
Moderation: Daniel Friedrich Sturm (Die Welt) 
Ort: Altbau, 2. OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

5. Oktober 
Keynote und Podiumsdiskussion

Wie integriert sich die Mehrheitsgesellschaft? Neue Perspektiven für ein Zusammenleben in Vielfalt

Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit widmet sich die Abendveranstaltung dem Thema Zusammenhalt in einer pluralen Gesellschaft. Gemeinsam mit Gästen aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Zivilgesellschaft werden folgende Fragen diskutiert: Wie können mehr Menschen zum Engagement für eine inklusive Gesellschaft motiviert werden? Welcher Anstrengungen bedarf es, um Vorurteile und Rassismus in der Mehrheitsgesellschaft abzubauen und mehr Akzeptanz für Vielfalt zu fördern? Und welche gesellschaftlichen Koalitionen sind hierfür notwendig? 
Keynote: Astrid Messerschmidt (TU Darmstadt) 
Podiumsteilnehmer: Dilek Kolat (Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen der Berliner Landesregierung) Marianna Salzmann (Autorin), Mutlu Ergün (Phoenix e.V.) 
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Fachtagung „Wie integriert sich die Mehrheitsgesellschaft?“ statt. In Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum und der Friedrich-Ebert-Stiftung 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: forum.cy@fes.de

6. Oktober 
Buchpräsentation mit dem Autor

Christian Buckard: Moshé Feldenkrais. Der Mensch hinter der Methode

Die Feldenkrais-Methode ist weltberühmt und hat viele Anhänger, unter ihnen David Ben-Gurion, Moshé Dayan und Yehudi Menuhin – doch der Mensch, nach dem sie benannt wurde, ist nahezu unbekannt. Christian Buckard erzählt die abenteuerliche Geschichte dieses charismatischen Forschers – ein Jahrhundertleben. In einer kalten Winternacht 1918 besteigt der 14-jährige Moshé Feldenkrais in seiner umkämpften ukrainischen Heimatstadt einen Pferdekarren und flieht nach Polen. Seine Odyssee führt ihn nach Tel Aviv und mitten hinein in die Straßenkämpfe mit feindlichen Arabern, weiter nach Paris, von dort nach London und in eine geheime Forschungsabteilung Churchills. Dort entdeckt der promovierte Ingenieur schließlich, was Gehirnforscher erst seit wenigen Jahren belegen können: dass das Gehirn durch bestimmte Bewegungsabläufe beeinflusst werden kann. 
In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: 8 €, erm. 6 Euro 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030 - 8824 250

8. Oktober 
Lesung

Vorstellung der Preisträger des ersten Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreises

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Monika Grütters, und die israelische Ministerin für Kultur und Sport, Miri Regev, verleihen am 8. Oktober im Rahmen der deutsch-israelischen Regierungskonsultationen den Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis. 
Der Preis ist eine gemeinsame Initiative der deutschen und israelischen Regierungen, ins Leben gerufen zum 50. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern. Die Literatur Israels genießt ein hohes Ansehen in Deutschland; umgekehrt gehören deutschsprachige Autoren – besonders jene der klassischen Moderne von Kafka bis Bernhard – zu den Impulsgebern der heute in Israel Schreibenden. Das Anliegen des Preises ist es, die Sprach- und Interpretationskunst der Literaturübersetzer sowie ihre Vermittlungsleistung im deutsch-israelischen Verhältnis zu würdigen. Die Preisträger und ihre Werke werden im Jüdischen Museum Berlin vorgestellt. In Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

12. Oktober 
Filmaufführung mit dem Regisseur

Café Ta’amon, King-George-Street, Jerusalem

Golda Meir trank hier Kaffee, ebenso Shimon Peres: Das Ta’amon ist eines der ältesten Lokale Jerusalems. Und weltberühmt. Es war der Treffpunkt radikaler linker Aktivisten, Künstler, Literaten und Politiker. Über Israel und die Entwicklungen wurde heftig debattiert – damals wie heute. Das Café ist Geschichte im Mikrokosmos. 1936 gegründet, übernahm es in den 60er Jahren wieder eine jüdische Familie. Zusammen mit Khamis, einem Moslem, bewirten sie Tag für Tag ihre Gäste. Genau diesen Alltag dokumentiert der Regisseur. Er zeigt das Bistro, seine Besitzer und die Gäste – er bewegt sich mit ihnen weg, um Geschichten nachzuspüren, und kommt zurück. Ins Ta’amon. Ein Dokument der Zeitgeschichte. Im Anschluss Gespräch mit dem Autor und Regisseur Michael Teutsch 
Ort: Altbau EG, Auditorium 
Eintritt: frei 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

14. Oktober 
Lesung und Gespräch im Rahmen der Akademieprogramme und der Reihe „Neue deutsche Geschichten“

Daughters and Sons of Gastarbeiters

Sie folgten ihren Eltern aus den Dörfern Anatoliens, Südeuropas und des Balkans nach Deutschland oder kamen in einem Arbeiterviertel der Bundesrepublik zur Welt. Ihre Väter und Mütter sollten in Deutschland als „Gastarbeiter“ den Wirtschaftsaufschwung beflügeln: Die „Daughters and Sons of Gastarbeiters“, eine Gruppe von Berliner Autoren, die sich zusammengefunden hat, um diesen Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte sichtbar zu machen, blickt zurück und verfolgt die Spuren ihrer Eltern. Sie erzählen persönliche Geschichten und leisten damit einen Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur. 
Es lesen: Çiçek Bacık, Filiz Taşkın, Ebru Taşdemir, Zoran Terzić, Miguel Zamorano, Nusrat Sheikh 
Moderation: Yasemin Shooman (Jüdisches Museum Berlin) 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

15. Oktober 
Buchpräsentation mit der Autorin und der Schauspielerin Maria

Schrader 
Zeruya Shalev: Schmerz

Vor zehn Jahren ist Iris bei einem Terroranschlag schwer verletzt worden. Zwar ist sie in ihr altes Leben zurückgekehrt, sie leitet eine Schule, ihr Mann steht ihr treu zur Seite, die Kinder sind fast erwachsen, doch quälen sie Tag für Tag Schmerzen. Als sie Eitan wiederbegegnet, der Liebe ihrer Jugend, der sie vor Jahren verlassen hat, wirft sie das völlig aus der Bahn. Die Wunde, die er ihr damals zufügte, ist nicht weniger tief als die vom Selbstmordattentäter zugefügte. Trotzdem fühlt sich Iris erneut zu ihm hingezogen, riskiert ihre Ehe und ist versucht, alles aufs Spiel zu setzen. „Schmerz“ ist Shalevs persönlichstes Buch, eine emotionale Grenzerfahrung. In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: 12 €, erm. 10 Euro 
Zeit: 19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030 - 8824 250

29. Oktober und 9. Dezember 
Dialogische Ringvorlesung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen

Forums der Akademieprogramme 
Judentum und Islam in der Diaspora

Die neue Vorlesungsreihe greift aktuelle Fragestellungen zur religiösen Alltagspraxis auf, mit denen Juden und Muslime in der Diaspora konfrontiert sind. Zu jeder Vorlesung sind zwei Wissenschaftler eingeladen, die jeweils die jüdische oder islamische Perspektive vorstellen und miteinander in Dialog treten. 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

29. Oktober 
Was heißt Diaspora für Juden und Muslime?

Die Existenz von Juden in der Diaspora war schon seit der Formierung der Religion eine gelebte Realität. Anders in der Geschichte des Islams, wo ein dauerhaftes Leben unter nichtmuslimischer Herrschaft anfänglich nicht unbedingt vorgesehen war. Der Religionswissenschaftler und Judaist Michael L. Satlow (Brown University, USA) und die Islamwissenschaftlerin Sarah Albrecht (Freie Universität Berlin) diskutieren die unterschiedlichen Herangehensweisen jüdischer und muslimischer Gelehrter zur Frage der Minderheitensituation und die damit verbundenen Konsequenzen in den verschiedenen Lebensbereichen.

9. Dezember 
Religiöses Recht und säkularer Staat

Auch in christlich geprägten, säkularen Staaten wie in Westeuropa kann in begrenztem Umfang jüdisches bzw. islamisches Recht zur Anwendung kommen. Dies betrifft in erster Linie Fragen des Familien- und des Erbrechts. Der Judaist Ronen Reichman (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg) und der Jurist Mathias Rohe (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg) setzen sich in ihren Vorträgen mit den Möglichkeiten und Grenzen der religiösen Rechtsprechung in Ländern wie Deutschland auseinander. Sie untersuchen, wo es zu gesellschaftlichen Konflikten kommen kann und inwieweit die Diasporasituation ihrerseits auf die Auslegung jüdischen und islamischen Rechts einwirkt.

12. und 13. November 
Internationale Konferenz im Rahmen der Akademieprogramme

Postmigrantische Gesellschaft?! Kontroversen zu Rassismus, Minderheiten und Pluralisierung

Die Konferenz bietet ein Forum für einen internationalen Austausch zum Umgang mit der stetigen Pluralisierung von Einwanderungsgesellschaften. Im Blickpunkt stehen unter anderem migrationspolitische Kategorien und Konzepte, wie der relativ neue Begriff der postmigrantischen Gesellschaft. Leitfragen sind: Was hält eine vielfältige Gesell¬schaft zusammen? Welche Strategien gibt es, um Tendenzen der gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken? Welche Begriffe sind geeignet, um Inklusions- und Exklusionsprozesse sichtbar zu machen? Und wie umgehen mit populistischen Narrativen und Bewegungen sowie rassistischer Gewalt? Die Konferenz eröffnet mit einer Keynote von Alana Lentin (University of Western Sidney) mit anschließender Diskussion am 12. November um 19 Uhr. Referenten der Konferenz sind unter anderen Fatima El-Tayeb (University of California, San Diego), Naika Foroutan (Humboldt-Universität zu Berlin), Paul Mecheril (Universität Oldenburg), Philomena Essed (Antioch University, Yellow Springs), Riem Spielhaus (Universität Erlangen-Nürnberg). In Kooperation mit dem Rat für Migration und der Bundeszentrale für politische Bildung 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 12. November, 19 Uhr und 13. November 10 bis 19 Uhr

26. November 
Tagung im Rahmen der Akademieprogramme

Das europäische Jerusalem – Jüdisch-muslimisches Zusammenleben in Sarajevo

Vor zwanzig Jahren setzte das Friedensabkommen von Dayton dem Bosnienkrieg ein Ende. Aus diesem Anlass widmet sich diese Tagung der Beziehungsgeschichte zwischen Juden und Muslimen in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo, die wegen ihrer multireligiösen Bevölkerung als „europäisches Jerusalem“ beworben wird. Themen sind die Herausbildung von ethnischen und religiösen Gruppenidentitäten in Bosnien, die komplexen Beziehungen zwischen Juden und Muslimen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart sowie Fragen der Erinnerungskultur. Referenten sind unter anderem Jakob Finci (Sarajevo), Hannes Grandits (Berlin), Hikmet Karčić (Sarajevo), Armina Omerika (Frankfurt am Main), Eliezer Papo (Beer Sheva), Sarah Pećanac (Jerusalem), Bosiljka Schedlich (Berlin), Edward Serotta (Wien) und Marija Vulesica (Berlin). 
Deutsch / Englisch mit Simultanübersetzung 
Ort: Akademie, Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 10-19:30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. 030-25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Share, Newsletter, Feedback