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Ausstellungs- und Veranstaltungsvorschau von Januar bis März 2016

Presseinformation

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Press Release, Mon 13 Jun 2016

26. Februar bis 31. Juli 2016 
Sonderausstellung

Keine Kompromisse! Die Kunst des Boris Lurie

Das Jüdische Museum Berlin widmet dem NO!art-Künstler Boris Lurie eine große Retrospektive. Seine Collagen, die historisches Bildmaterial aus dem Holocaust mit Pin-Up-Fotos aus amerikanischen Zeitschriften kombinieren, provozieren Entsetzen und Faszination. Lurie verbindet den Ekel gegen eine Menschheit, die zu millionenfacher Vertreibung und Massenmord fähig war, mit dem Abscheu vor einem selbstgefälligen Kunstbetrieb, der nur am finanziellen Gewinn und an künstlerischen Moden interessiert sei. In seinem zeichnerischen Werk zeigt er aber auch eine andere Seite seiner widersprüchlichen Persönlichkeit. Hier entwirft er poetische Bilder von bezaubernder Zärtlichkeit. Boris Lurie, der 1924 in einer wohlhabenden Familie im damaligen Leningrad geboren wurde und in Riga aufwuchs, überlebte gemeinsam mit seinem Vater die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, Großmutter, jüngere Schwester und seine Jugendliebe wurden 1941 bei einer Massenerschießung ermordet. Diese Erfahrungen haben Boris Luries Leben nachhaltig geprägt. 1946 immigrierte er nach New York. Mit einer Gruppe befreundeter Künstler gründete er 1959 die NO!art-Bewegung, die sich dem Abstrakten Expressionismus und der Pop Art verweigerte und sich politischen Themen wie Rassismus, Sexismus und Konsumkultur widmete. Boris Lurie starb am 7. Januar 2008 in New York. 
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Boris Lurie Art Foundation New York. 
Begleitband: Kerber Verlag, 176 Seiten, ca. 200 Abbildungen, mit sieben Essays 
Ort: Altbau, 1. OG 
Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr 
Eintritt: Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) 
Gespräche in der Ausstellung: Sonntags 14 Uhr, Länge ca. 80 Minuten 
Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket

Kontakt

Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Address

Jewish Museum Berlin Foundation
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

7. Januar 
Konzert

Happy Birthday, Mr. Blumenthal | Ein Wunschkonzert

Der Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Berlin feiert im Januar seinen 90. Geburtstag. Am Donnerstag, dem 7. Januar würdigt ihn das Jüdische Museum Berlin mit einer musikalischen Revue durch sein Leben. Das offizielle Geschenk des Museums ist eine Überraschung des Abends. Im Format der bekannten amerikanischen „David Letterman Show“ führt Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik in Weimar, durch den Abend. Auch Herr Blumenthal wird selbst zu Wort kommen. Zum Soundtrack von W. Michael Blumenthals Leben gehört die Musik von Frank Sinatra und Richard Wagner, Johnny Cash und Robert Schumann, Gustav Mahler, den Mills Brothers und Nat King Cole. Das Festkonzert in Anwesenheit von geladenen Freunden und Weggefährten Blumenthals, darunter Staatsministerin Monika Grütters und Bundesminister Wolfgang Schäuble, gestalten Musiker des Stegreif.Chamber und die Sopranistin Alma Sadé von der Komischen Oper Berlin. 
Ort: Glashof 
Eintritt: 12 €, erm. 8 € | Die Veranstaltung ist ausverkauft, Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 498 oder kasse@jmberlin.de

27. Januar 
Hörbuch-Präsentation von Jochanan Shelliem mit dem Schauspieler Jürgen Holtz

Im Namen des Volkes. Hinter den Kulissen des Nürnberger Prozesses

Am 20. November 1945 begann der Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess, bei dem 24 Mitglieder der NS-Führung von den Alliierten für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen wurden, unter ihnen Hermann Göring und Rudolf Heß. Das Feature „Im Namen des Volkes. Hinter den Kulissen des Nürnberger Prozesses“, das nun als Hörbuch erscheint, beleuchtet die Geschehnisse abseits des Gerichtssaals: Im O-Ton oder eingelesen von renommierten Sprechern wie Otto Sander oder Rosemarie Fendel berichten Zeitzeugen und Prozessbeteiligte von ihren Beobachtungen und Erlebnissen. Journalisten, unter ihnen Erich Kästner und Erika Mann, verarbeiten in Reportagen ihre Sichtweise auf das Geschehen. Verhörprotokolle, Rundfunkberichte und Szenen aus Stanley Kramers Spielfilm über „Das Urteil von Nürnberg“ helfen dabei, die Hintergründe des Prozesses aufzurollen und so vertiefende Einblicke in die Zeitgeschichte zu geben. 
In Kooperation mit dem DAV Hörbuchverlag 
Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

11. Februar 
Filmvorführung und Diskussion

Jüdische Flüchtlinge aus arabischen Ländern

Die jüdische Gemeinde im Irak bestand mehr als 2500 Jahre und war nicht nur als Wiege des Babylonischen Talmud lange ein kulturelles Zentrum des Judentums. Diese alte Gemeinde wurde im Zuge der Staatsgründung Israels von der irakischen Regierung diskriminiert, von den Medien angegriffen und von der Justiz aus politischen Gründen verfolgt. Schließlich, nachdem es zu Anschlägen gegen jüdische Einrichtungen gekommen war, wurden diejenigen Juden, die sich für eine Auswanderung nach Israel registriert hatten, enteignet, ausgebürgert und ausgewiesen. Anlässlich des israelischen Gedenktages für die jüdischen Flüchtlinge aus arabischen Staaten und Iran im 20. Jahrhundert zeigt die Botschaft des Staates Israel den Film „The Dove Flyer“ (Der Taubenzüchter) des israelischen Regisseurs Nissim Dayan mit anschließender Diskussion. Basierend auf dem gleichnamigen Roman des Schriftstellers Eli Amir erinnert er an eine verlorene Zeit, in der fast 130.000 Juden im Irak lebten. 
Ort: Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

Judentum und Islam in der Diaspora

Dialogische Ringvorlesung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums der Akademie 
Die Vorlesungsreihe greift aktuelle Fragestellungen zur religiösen Alltagspraxis auf, mit denen Juden und Muslime in der Diaspora konfrontiert sind. Zu jeder Vorlesung sind zwei WissenschaftlerInnen eingeladen, die jeweils die jüdische oder islamische Perspektive vorstellen und miteinander in einen Dialog treten.

18. Februar 
Ringvorlesung

Wie wird man Jude? Wie wird man Muslim?

Die Grenzen von Religionsgemeinschaften sind fluide und werden immer wieder neu definiert. Eine mögliche Grenzüberschreitung von außen nach innen ist die Konversion. Während der Islam um neue Gläubige wirbt, steht das Judentum Konversionen eher zurückhaltend gegenüber. Der Rabbiner Tobias Jona Simon (Landesverband der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen) und die Ethnologin Esra Özyürek (London School of Economics) diskutieren unter anderem, welche Motive Menschen haben, die in Deutschland zum Judentum oder zum Islam konvertieren, und wie sich diese gegenüber geborenen Juden und Muslimen positionieren. 
Ort: Akademie Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

19. Februar 
Lesung und Gespräch

Jüdische Fußballvereine im nationalsozialistischen Deutschland. Eine Spurensuche

Informationen folgen in der Einladung zu den Veranstaltungen im Februar 2016.

1. März 
Lesung und Gespräch mit Renate Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch

„Mich hat Auschwitz nie verlassen“

Die Schwestern Renate Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch, geboren in Breslau, haben die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen überlebt. Anita, Cellistin des so genannten Mädchenorchesters von Auschwitz, ist Mitbegründerin des English Chamber Orchestra in London, Renate arbeitete nach Kriegsende als Journalistin bei der BBC in London, später für den WDR in Köln und für das ZDF in den USA. Die Erinnerungen an ihren Überlebenskampf erscheinen in dem Buch „Mich hat Auschwitz nie verlassen. Überlebende des Konzentrationslagers berichten“. Weltweit haben SPIEGEL-Redakteure und -Mitarbeiter ehemalige Häftlinge des Konzentrationslagers besucht und befragt, Susanne Beyer und Martin Doerry haben diese Berichte zusammengestellt. In Kooperation mit der Deutschen Verlags-Anstalt und dem Zentrum für Antisemitismusforschung 
Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19.30 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

5. und 6. März 
Tag der Archive

Mobilität im Wandel

Unter dem diesjährigen Motto „Mobilität im Wandel“ bietet das Archiv einen Blick in seine vielfältigen Sammlungen. Mit dem Fokus auf Themen wie Reisen und Fernweh, Sport und Fortbewegung, Migration und Auswanderung werden Bestände aus zwei Jahrhunderten deutsch-jüdischer Geschichte präsentiert und mit interessierten Besuchern aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. 
Ort: Altbau EG, Auditorium 
Eintritt: frei 
Zeit: jeweils 11 und 14 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

15. März 
Gespräch mit Filmausschnitten

ХАИМ – HEIM

Im Rahmen der Reihe „Neue deutsche Geschichten“ der Akademieprogramme 
Um das jüdische Leben in Deutschland wiederzubeleben, kamen Anfang der 90er Jahre rund 220.000 russischsprachige Juden als so genannte Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion in die Bundesrepublik. Auch die Eltern von Robert Schulzmann beschließen in dieser Zeit, Riga zu verlassen und in Deutschland neu anzufangen. Mit seinem Dokumentarfilmprojekt ХАИМ – HEIM zieht Robert Schulzmann 25 Jahre später Bilanz: In persönlichen Gesprächen mit seinen Eltern und weiteren aus der Sowjetunion emigrierten Juden verschiedener Generationen stellt er Fragen nach Identität, Herkunft und Selbstfindung in Deutschland. Robert Schulzmann gibt Einblick in den Entstehungsprozess des noch nicht abgeschlossenen Filmprojekts und zeigt erste Ausschnitte, die mit dem Publikum diskutiert werden. 
Moderation: Yasemin Shooman (Jüdisches Museum Berlin) 
Ort: Akademie Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

21. März 
Filmpremiere

Über die Kunst des Boris Lurie

Der Regisseur Rudij Bergmann trifft Boris Lurie erstmals 1996 in New York. Diese erste Begegnung mit dem NO!art-Künstler bleibt für ihn prägend: „Als ich Boris Lurie im Zwielicht eines Hausflurs in der 66. Straße sah, da begriff ich ziemlich schnell dessen Sehnsucht nach Europa. Und als ich dann seine Atelier-Wohnung betrat – diese atemberaubende Collage der Erinnerung – da war mir klar, dass Lurie das KZ mental niemals ganz verlassen hatte.“ Die Shoah war das große, wenn auch nicht einzige Thema des Künstlers Boris Lurie. Als Gegner des angesagten Kunstbetriebs in New York, als Ankläger von Sexismus, Rassismus und Konsum, schuf Lurie Werke, die provokativ und verstörend waren und sich jeder gängigen Zuordnung verschlossen. Rudij Bergmann, bekannt durch zahlreiche ARTE-Filme über Künstler von Max Beckmann bis Neo Rauch, hat einen sehr persönlichen Film geschaffen, der heute, acht Jahre nach Luries Tod, Premiere feiert.

Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Eintritt: frei 
Zeit: 19 Uhr 
Besucheranmeldung: Tel. +49 (0)30 25993 488 oder reservierung@jmberlin.de

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