Judith Raum gewinnt Kunst-am-Bau-Wettbewerb des Jüdischen Museums Berlin
Pressemitteilung
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Press Release, Tue 9 May 2023
Die Berliner Künstlerin Judith Raum (*1977 in Werneck, Deutschland) erhält für ihren Entwurf Rustling Papers den ersten Preis des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs zur Gestaltung des Eingangsbereichs der W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin (JMB) in Berlin-Kreuzberg. Die Akademie beherbergt das Archiv, die Bildungsabteilung und die Bibliothek des JMB und ergänzt das Programm des Museums mit Veranstaltungen.
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Pressesprecherin
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Die Preisträgerin wurde heute von der Jury bekannt gegeben, ein zweiter Preis ging an die Künstlerin Maximiliane Baumgartner für den Entwurf With the Book Trolley. Der Jury gehörten an: Alice Koegel, Ausstellungsleiterin und Kuratorin am Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Staatliche Museen zu Berlin, Karina Nimmerfall, Professorin an der Universität zu Köln, Marcel Odenbach, Künstler und Professor emeritus der Kunstakademie Düsseldorf sowie Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums Berlin und Shelley Harten, Kuratorin am Jüdischen Museum Berlin.
Das JMB hatte im November vergangenen Jahres zehn Künstler*innen bzw. Artistic Duos eingeladen, Kunstwerke für die Vitrinen im Ein- und Ausgangsbereich der W. Michael Blumenthal Akademie zu entwerfen. Diese Werke sollten sich auf die Funktionen und Tätigkeiten der W. Michael Blumenthal Akademie beziehen. Für die Realisierung des Projektes hat die Beauftragte der Bundesregierung für Kunst und Medien eine Gesamtsumme von 73.000 € zur Verfügung gestellt. Zur Wettbewerbsteilnahme ausgewählt und eingeladen waren: Maximiliane Baumgartner, Matei und Andrea Bellu (Artistic Duo), Anca Benera und Arnold Estefan (Artistic Duo), Arnold Dreyblatt, Ofri Lapid und Marija Petrovic (Artistic Duo), Katrin Mayer, Michaela Melián, Judith Raum, Aura Rosenberg und Silke Wagner. Die neun eingereichten Entwürfe werden im Juli 2023 ausgestellt. Der prämierte Entwurf soll bis Dezember 2023 umgesetzt werden.
Jurymitglied und JMB-Direktorin Hetty Berg formuliert den Leitgedanken für die künstlerische Gestaltung des Eingangsbereichs – und damit für den Wettbewerb – so: „Ob Archiv oder Bibliothek, Bildung oder Akademieprogramm: Was in der Michael W. Blumenthal Akademie geleistet wird, gehört zum Kern unserer Aufgaben als Museum. Die Kunst am Bau soll die Arbeit dieser Bereiche nach außen deutlicher sichtbar machen und dazu einladen, unsere Veranstaltungen, das Archiv und die Bibliothek zu besuchen. Denn ich möchte das JMB noch tiefer in der Stadtgesellschaft verankern. Ich danke allen Künstler*innen, die sich auf diese anspruchsvolle Aufgabe eingelassen und die Arbeit des Museums mit ihren so vielfältigen wie beeindruckenden Entwürfen gewürdigt haben.“
Judith Raums zweiteiliger Entwurf Rustling Papers nimmt visuell Bezug auf das Archiv und die Bibliothek der Akademie: „Bücher, Papiere, Akten – weit größer als der eigene Körper“, so die Künstlerin, scheinen sich schräg aus Wand und Boden in die Vitrinen zu schieben. Die Vitrinen selbst gleichen so überdimensionierten Transport- oder Bücherkisten und korrespondieren zugleich mit den angeschnittenen Kuben von Daniel Libeskinds Architektur. Skulpturale Körper, Wände, Böden und Decken sind in „hellstem Zitronengelb“ gestrichen, die Vitrinen strahlen in den Außenraum: „Alles leuchtet in einem blassen Gelb, befremdet, macht neugierig.“ Kombiniert wird die Skulptur mit einer Audioarbeit, die die Aktivitäten der Akademie in kurze Stücke übersetzt. Zu hören sind Lesungen von Dokumenten, aber auch – von Schauspieler*innen gesprochene – Aussagen von Mitarbeiter*innen der Akademie, deren Arbeit, Erfahrung und Verhältnis zu den im Museum aufbewahrten Objekten in „kurze, fiktive Dialoge“ gefasst wird. Die Jury beeindruckte, wie mit Rustling Papers Arbeit und Material der Akademie als „flüsternde Quellen“ künstlerisch zum Sprechen gebracht werden und zu eigenem Denken und Sprechen anregen. Insbesondere überzeugte die Kombination von skulpturaler Setzung und immateriellem Erzählen, „die zugleich klar und komplex die Besucher*innen auf verschiedenen Ebenen anzusprechen vermag“.
Die Website mit weiteren Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter: https://www.jmberlin.de/kunst-am-bau
Die Grafik des Entwurfs von Rustling Papers erhalten Sie auf Anfrage bei presse@jmberlin.de.