Noch 1938 war Freud fest entschlossen, Österreich nicht zu verlassen, nachdem er fast 80 Jahre lang in Wien gelebt hatte. Erst als seine Tochter Anna von der Gestapo festgenommen wurde, entschied er sich um. Freuds Ausreise nach London wurde nur durch die Unterstützung von einflussreichen ausländischen Freunden möglich. Es gelang ihm, seine geliebte Antikensammlung und die Einrichtung seines Arbeits- und Behandlungszimmers samt der Couch mitzunehmen.
Kurz bevor die Behörden Freud gehen ließen, bestanden sie darauf, dass er eine Erklärung unterschrieb, dass die Familie nicht misshandelt worden sei. Freud unterzeichnete und fügte den Kommentar hinzu:
»Ich kann die Gestapo jedermann auf das beste empfehlen.«