Freud verfügte über ausgezeichnete Kenntnisse in Naturwissenschaft, Kunst und Literatur. Dieses Wissen war ihm eine große Hilfe bei den Deutungen der Träume und Phantasien seiner Patienten.
Um seine Kenntnisse zu erweitern, unternahm er ausgedehnte Reisen. So fuhr er 1901 nach Rom und besuchte die dortigen Ausgrabungsstätten. Die methodische Nähe von Archäologie und Psychoanalyse faszinierte ihn:
»... wie der Archäologe aus den im Schutt gefundenen Resten die einstigen Wandverzierungen und Wandgemälde wiederherstellt, genauso geht der Analytiker vor, wenn er seine Schlüsse aus Erinnerungsbrocken, Assoziationen und aktiven Äußerungen des Analysierten zieht.«
Schon früher hatte Freud antike Figuren, Vasen und Schalen gesammelt. Diese Leidenschaft wurde zu einer Sucht. Am Ende seines Lebens bevölkerten fast 3.000 antike Gegenstände seine Arbeitsräume.