Raub und Restitution
Kulturgut aus jüdischem Besitz von 1933 bis heute
Auch Anfang des 21. Jahrhunderts und gut sechzig Jahre nach Kriegsende bleiben Raub und Restitution von Kulturgut aus jüdischem Besitz brisante Themen. Die Zahl der offenen Fragen und ungeklärten Fälle ist groß, die Meinungen sind kontrovers.
Die Ausstellung Raub und Restitution zeichnete die historischen Abläufe, Zusammenhänge und Folgen dieses europaweiten Raubzuges der Nationalsozialist*innen nach. Im Mittelpunkt standen der Weg einzelner Kulturgüter, die während der NS-Zeit ihren jüdischen Besitzer*innen entzogen worden waren – von Gemälden und Bibliotheken über Porzellane bis hin zu Silberarbeiten und Privatfotografien – und die Schicksale ihrer Eigentümer*innen. Neben bekannten Namen wie der Familie Rothschild oder dem Kunsthändler Jacques Goudstikker wurden auch in Vergessenheit geratene Sammlungen wie die Judaica-Sammlung von Sigmund Nauheim oder die Sammlung historischer Musikinstrumente der Pianistin Wanda Landowska vorgestellt.
Die Ausstellung richtete ihren Blick aber auch auf die Akteur*innen und Profiteur*innen des Raubes. Sie beleuchtete NS-Organisationen wie den „Sonderauftrag Linz“ oder den „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ und thematisierte die unrühmliche Rolle von Museen, Bibliotheken und Kunsthändler*innen. Nicht zuletzt fragte die Ausstellung nach den Versäumnissen und Unzulänglichkeiten der Restitutionspolitik in den 1950er Jahren und den damals nicht befriedigten Ansprüchen, die weiterhin die Debatte prägen.
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Frankfurt.
Informationen zur Ausstellung im Überblick
- 19. Sep 2008 bis 1. Feb 2009
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
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Altbau 1. OG