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Wie viel Gott ist in den heiligen Schriften?

Ringvorlesung: Wissen und Glauben in Judentum & Islam (mit Video-Mitschnitt, auf Deutsch und Englisch)

Die Tora und der Koran sind für gläubige Jüdinnen*Juden und Muslim*innen heilige Schriften, die Gottes Wort beinhalten bzw. göttlich inspiriert sind.

Die Methode der historisch-kritischen Forschung ermöglicht, die Entstehung beider Schriften aus ihrem spezifischen historischen Kontext heraus zu erklären. Die Entzifferung altorientalischer Texte hat beispielsweise die Abhängigkeit vieler biblischer und koranischer Motive und Vorschriften von antiken Traditionen aufgezeigt, was nicht selten als Herausforderung für die Lehre vom göttlichen Ursprung der heiligen Schrift verstanden wird.

Mitschnitt verfügbar

Übersichtsplan mit allen Gebäuden, die zum Jüdischen Museum Berlin gehören. Die W. M. Blumenthal Akademie ist grün markiert

Wo

W. M. Blumenthal Akademie,
Klaus Mangold Auditorium
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
(gegenüber dem Museum)

Wie kann die Offenbarung in Judentum und Islam heute gedacht werden? Lassen sich historische Textforschung und religiöse Überzeugungen miteinander vereinbaren?

Es diskutieren Benjamin Sommer und Ghassan el Masri. Moderation: Dr. Kathrin Klausing (Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück).

Video-Mitschnitt der Ringvorlesung Wissenschaft im Zeichen des Glaubens vom 5. März 2019, auf Deutsch und Englisch; Jüdisches Museum Berlin 2019

Benjamin Sommer

Benjamin Sommer ist Professor für Hebräische Bibel und Antike Semitische Sprachen am Jewish Theological Seminary. Er ist Autor u.a. von Revelation and Authority: Sinai in Jewish Scripture and Tradition, das sich mit dem Verständnis der Offenbarung in der Bibel und in der modernen jüdischen Theologie auseinandersetzt.

Ghassan el Masri

Ghassan el Masri, geboren in Beirut, hat Philosophie und Arabistik an der Amerikanischen Universität Beirut und an der Freien Universität Berlin studiert und war an mehreren Forschungsprojekten am Corpus Coranicum der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften beteiligt. Seine Forschungen gehen über den Koran im Kontext der arabischen Literatur seiner Zeit.

Porträts Benjamin Sommer und Ghassan el Masri

Benjamin Sommer (links) und Ghassan el Masri (rechts); Fotos: privat/privat

Über die Ringvorlesung

Wissenschaftliche Entdeckungen auf dem Gebiet der Astronomie, Geologie und Biologie haben in den letzten Jahrhunderten das Selbstverständnis des Menschen als Mittelpunkt und „Krönung der Schöpfung“ in Frage gestellt. Heute stehen sich religions- und wissenschaftsfeindliche Positionen oft unversöhnlich gegenüber. Während die einen Religionen als mit einer modernen Weltsicht unvereinbar darstellen, fordern andere, dass Kreationismus an den Schulen als gleichberechtigte Alternative zur Evolutionstheorie unterrichtet wird. Das gegenwärtig zwiespältige Verhältnis von Religion und Wissenschaft war in der Vergangenheit über lange Zeit keinesfalls dominierend. Zahlreiche Theolog*innen waren zugleich Naturwissenschaftler*innen und lieferten bedeutende Beiträge zu unserem Verständnis der Welt und des Menschen.

Das Ziel dieser Vorlesungsreihe ist es daher, das spannungsreiche Verhältnis von Judentum und Islam zu den Wissenschaften auszuloten. Der oben genannten Konflikterzählung sollen andere Narrative zur Seite gestellt werden. Dazu widmet sich die Vortragsreihe Themen wie der Schöpfungslehre und Evolution, dem Glauben an Wunder, dem biologischen Determinismus und freien Willen, der historisch-kritischen Erforschung der Heiligen Schriften und dem Umgang jüdischer und muslimischer Religionspädagog*innen mit Wissenschaften.

Was, wann, wo?

  • Wann5. Mär 2019
  • Wo W. M. Blumenthal Akademie,
    Klaus Mangold Auditorium
    Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
    (gegenüber dem Museum)
    Zum Lageplan

Ringvorlesung 2018/19: Wissen und Glauben in Judentum und Islam (5)

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