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Seit 55 Jahren zusammen

Objekttag Regensburg: Klara Barska und Volodymyr Barskyy

„Zeigen Sie uns Ihre Geschichte!“ – dieser Einladung folgen seit 2017 Jüdinnen*Juden, die uns für das Projekt Objekttage ihre Migrations­geschichte erzählen.

Älteres Ehepaar mit einer Fotografie in Händen

Volodymyr Barskyy, geboren 1937 in Kyshchentsi, Oblast Tscherkassy, UdSSR, heute Ukraine.
Mathematiker, Mathematiklehrer für die Oberschule.
Klara Barska, geb. Lempert, geboren 1937 in Bădragii Vechi, Raionul Edineţ, Rumänien, heute Moldawien.
Englischlehrerin.
Seit 1997 in Deutschland.
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme

Mein Name ist Barskyy, Vorname Volodymyr, jiddischer Name Welwl Ben Dawid. Schon acht Jahre bin ich Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Meine Frau und ich leiten seit 15 Jahren den Seniorenclub „Schalom“. Als Vorstandsmitglied halte ich den Kontakt mit dem Rabbiner, organisiere die Lehrstunde mit dem Rabbiner, die jüdischen Feste. Wir haben auch einen erfolgreichen Schachklub. Wir haben auch eine Bibliothek gegründet. Und wir haben eine eigene Seite in der Münchener Zeitschrift „Jüdisches Leben in Bayern“. Meine Frau und ich haben uns in Tschernowitz kennengelernt, wir sind dort gemeinsam zur Schule gegangen nach dem Krieg. Wir sind Ende der 1940er Jahre nach Tschernowitz gekommen. Ich bin freiwillig gekommen. Meine Frau ist vor den Russen geflohen. Im Krieg war sie zweieinhalb Jahre im Ghetto im Dorf Banduriwka in Transnistrien. Wir sind seit 55 Jahren zusammen. Als wir nach Deutschland gekommen sind, war ich 60 Jahre alt. Schon fast in Rente. Aber ich bin es nicht gewohnt, nicht zu arbeiten. Das war schwer am Anfang. Hier bekam ich eine Herzoperation. Mit 64 Jahren. Vier Bypässe. Wenn wir in der Ukraine geblieben wären, wären wir beide nicht mehr am Leben. Auf dem Foto sind wir alle fünf, meine Frau, meine drei Söhne und ich. Mittlerweile haben wir fünf Enkelkinder und einen Urenkel.

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