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Objekttage

JMB schließt mehrjähriges Sammlungsprojekt mit Publikation ab

Pressemitteilung von Do, 13. März 2025

Mit der Veröffentlichung der Publikation Objekttage – Erinnerungsstücke und Migrationsgeschichten. Porträts in Deutschland lebender Jüdinnen und Juden schließt das Jüdische Museum Berlin (JMB) ein umfangreiches Sammlungsprojekt ab, das jüdische Migrationsgeschichten in Deutschland dokumentiert. Zwischen 2017 und 2024 haben Jüdinnen und Juden ihre persönlichen Geschichten geteilt und durch mitgebrachte Erinnerungsstücke sichtbar gemacht. Die Publikation versammelt 125 Porträts der Teilnehmer*innen mit ihren Objekten und den dazugehörigen Geschichten und wird am 23. März 2025, um 11 Uhr, im Rahmen einer Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Kontakt

Dr. Margret Karsch
Pressesprecherin
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Objekttage – Erinnerungsstücke und Migrationsgeschichten

Mit dem Aufruf „Zeigen Sie uns Ihre Geschichte!“ lud das JMB in Deutschland Jüdinnen und Juden dazu ein, ihre Migrationsgeschichten zu erzählen. Die Objekte – von Familienfotos über Zeremonialobjekte bis hin zu Alltagsgegenständen – spiegeln vielfältige Erfahrungen, Hoffnungen und Herausforderungen vor, während und nach der Migration nach Deutschland wider. Die Objekttage fanden in Dresden, Regensburg, Kassel, Düsseldorf, Mannheim, Hamburg und Berlin statt. In vertrauter Atmosphäre wurden Gespräche geführt, die nicht nur persönliche Geschichten, sondern auch Migrationsnarrative in ihrer Vielschichtigkeit sichtbar machen. Viele gesammelte Geschichten und Objekte ergänzen nun die Sammlungen des JMB, einige von ihnen sind bereits in der Dauerausstellung des Museums zu sehen.

„Migration ist ein historisches Phänomen und gesellschaftliche Realität. Sie ist integraler Bestandteil der deutschen Geschichte und auch konstitutiv für jüdisches Leben in Deutschland nach dem Holocaust“, erklärt JMB-Direktorin Hetty Berg. „Mit den Objekttagen ist es gelungen, individuelle Erfahrungen festzuhalten und als Teil unserer gemeinsamen Geschichte sichtbar zu machen.“

Auch die Sammlungskuratorinnen Dr. Tamar Lewinsky und Theresia Ziehe, die das Projekt betreut haben, heben den Wert der gesammelten Objekte hervor: „Sie zeigen, dass Migrationserfahrungen oft weit in die Familiengeschichte zurückreichen. Die persönlichen Geschichten eröffnen eine emotionale Verbindung zur Zeitgeschichte und ermöglichen einen empathischen Zugang für Besucher*innen.“

„In den individuellen Migrationserfahrungen werden komplexe Prozesse von Identitätsbildung und sozialer Transformation in unterschiedlichen Generationen sichtbar“, erklärt Sofya Chernykh, die das Projekt seit 2021 dokumentierte und weiterentwickelte. „Zudem erzählen sie von alten, neuen und anhaltenden Konflikten, die die jüdische Geschichte bis heute prägen.“

Publikation, Buchvorstellung und Podiumsgespräch

Zum Abschluss des Projekts erscheint am 12. März 2025 die Publikation Objekttage – Erinnerungsstücke und Migrationsgeschichten. Porträts in Deutschland lebender Jüdinnen und Juden, herausgegeben vom Jüdischen Museum Berlin – 304 Seiten mit 125 Abbildungen. Der Band ist im JMB Shop erhältlich (38 Euro). Alle Informationen zur Publikation finden Sie hier: https://www.jmberlin.de/publikation-objekttage.

Die Präsentation findet am 23. März 2025, um 11 Uhr, in der W. M. Blumenthal Akademie statt. Drei Teilnehmer*innen des Projekts – Elena Padva, Jake Schneider und Mona Nasirzadeh – werden ihre Geschichten und Objekte persönlich vorstellen. Zudem sprechen Sofya Chernykh, Dr. Tamar Lewinsky und Theresia Ziehe über die Bedeutung von Migrationsnarrativen in Museen und die Erweiterung der JMB-Sammlungen. Die Website mit aktuellen Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter https://www.jmberlin.de/veranstaltung-objekttage.

Ausgewählte Porträts, Objekte und Migrationsgeschichten aus den Objekttagen in Berlin, Dresden, Düsseldorf und Regensburg sowie weiterführende Informationen zur Entstehung und Umsetzung des Projekts sind auf der Projektseite nachzulesen: https://www.jmberlin.de/jmb-journal-18-objekttage.

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