Unsere Veranstaltungen im Juni 2017
Presseinformation
Pressemitteilung von Mi, 24. Mai 2017
Die Ausstellung Cherchez la femme. Perücke, Burka, Ordenstracht findet vom 31. März bis 2. Juli 2017 statt.
Immer wieder wird in Europa über das sogenannte Verschleierungsgebot gestritten, werden Burka und Kopftuch als Zeichen eines fehlenden Willens zur Integration verstanden. Auffallende religiöse Kleidung von Frauen gilt oft als Provokation und ist verbalen Attacken ausgesetzt. Wie viel sichtbare Religiosität säkulare Gesellschaften heute vertragen, fragt ab dem 31. März 2017 die Ausstellung Cherchez la femme. Perücke, Burka, Ordenstracht im Jüdischen Museum Berlin. Mit einer Video-Installation zum männlichen Blick beginnt der Rundgang, in dessen Zentrum die Skulptur Chelgis der im Iran geborenen Künstlerin Mandana Moghaddam steht. Mit dem langen dunklen Haar einer persischen Märchenfigur symbolisiert sie die kaum zu bändigende, existenzielle Bedrohung, die weibliche Schönheit seit jeher für Männer bedeutet.
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Die Ausstellung Cherchez la femme wirft einen Blick auf die Ursprünge weiblicher Verschleierung und ihre religiöse Bedeutung für Judentum, Christentum und Islam: Von den antiken Ursprüngen bis zur heutigen Praxis zeigt die Schau auf 400 Quadratmetern unterschiedliche Einstellungen zum Umgang mit der weiblichen Verhüllung von Kopf und Körper und thematisiert die Stellung der Frau zwischen Religion und Selbstbestimmung. Künstlerische Arbeiten reflektieren die Relevanz traditioneller Bräuche für die Gegenwart. Ob regelkonformer Islam, Religion als Privatsache oder Kopfbedeckung als Zeichen kultureller Selbstbestimmung – mediale Installationen lassen jüdische und muslimische Frauen aller Richtungen zu Wort kommen.
Zur Ausstellung erscheint die 16. Ausgabe des JMB Journals mit dem Titel Cherchez la femme. Sie kann zu einem Preis von zwei € im Jüdischen Museum Berlin erworben werden.
Ort | Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie |
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Öffnungszeiten | täglich 10 bis 20 Uhr, montags 10 bis 22 Uhr |
Eintritt | Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) |
Mehr Informationen | www.jmberlin.de/cherchez-la-femme |
Führungen | sonntags 14 Uhr. Eintritt: 3 € pro Person zzgl. Museumsticket |
1. Juni: Mit Karamba in den Bundestag. Mein Weg vom Senegal ins deutsche Parlament
Lesung und Gespräch in der Reihe Neue deutsche Geschichten
„Nein, Sie nicht!“, rief eine Kantinenmitarbeiterin Karamba Diaby an seinem ersten Tag im Bundestag von weitem zu. Aus seinem Äußeren schloss sie, er müsse hier falsch sein. Und noch immer scheinen Menschen überrascht zu sein, wenn ihnen der Abgeordnete auf Deutsch und nicht etwa auf Mandingo antwortet. Mit Humor bringt Karamba Diaby Vorurteile ins Wanken und entlarvt etliche Formen dieses „gar nicht so gemeinten“ Alltagsrassismus in Deutschland. Er erzählt von seinem Geburtsland, dem Senegal, vom Leben in der DDR und seinem Wirken im Bundestag. Und nicht zuletzt von seiner Vision einer offenen und zukunftsfähigen Gesellschaft.
Ort | Saal, W. Michael Blumenthal Akademie |
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Eintritt | frei |
Zeit | 19 Uhr |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
12. Juni: Peter Schäfer: Zwei Götter im Himmel. Gottesvorstellungen in der jüdischen Antike
Der Autor im Gespräch mit Michael Wolffsohn
„Menschensohn“, „Sohn des Höchsten“, „Erstgeborener vor aller Schöpfung“: Schon das frühe Judentum hatte viele Namen für einen zweiten Gott im Himmel. Peter Schäfer zeigt, wie diese Vorstellung von Rabbinen und jüdischen Mystikern über Jahrhunderte weiterentwickelt wurde. Sein bahnbrechendes Buch lässt uns das gängige Bild von einem jüdischen Monotheismus gründlich überdenken.
Peter Schäfer ist Direktor des Jüdischen Museums Berlin. Zuvor hat er Judaistik an der Princeton University und der Freien Universität Berlin gelehrt. In Kooperation mit dem Verlag C.H.Beck
Ort | Saal, W. Michael Blumenthal Akademie |
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Eintritt | frei |
Zeit | 19 Uhr |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
19. Juni: Montagskino | Begleitprogramm zur Ausstellung Cherchez la femme | NEU: Kurzführung vorab
Film: Mustang
Regie: Deniz Gamze Ergüven, Türkei, Frankreich, Deutschland 2015, 97 Minuten.
Lale lebt mit ihren vier älteren Schwestern in einem abgelegenen türkischen Dorf am Schwarzen Meer. Nicht immer gelingt es den jungen Mädchen, ihre Lebensfreude gegen die Einschränkungen einer patriarchal geprägten Gesellschaft zu verteidigen.
Originalversion (Türkisch) mit Untertiteln
Ort | Altbau, Auditorium |
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Eintritt | frei |
Zeit | 19 Uhr |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
NEU: Vor dem Film Kurzführung durch die Ausstellung Cherchez la femme
Einblicke in die Ausstellung und ihre Thematik für die Besucher des Montagskinos
Treffpunkt | Meeting-Point |
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Eintritt | Mit dem Museumsticket (8 €, erm. 3 Euro) |
Zeit | 18 Uhr |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
24. Juni: Zum 130. Geburtstag von Marc Chagall: Der Geiger auf dem Dach
Bildervortrag und Lesung
Marc Chagalls Geiger auf dem Dach gehört zum imaginären Inventar der verschwundenen jüdischen Welt Osteuropas. Aber wie ist die ungeheure Wirkung von Chagalls Schtetl-Bildern zu erklären? Autorin Brigitte van Kann und Schauspieler Jens Harzer nehmen die Besucher mit auf eine Fährtensuche durch die vielfach gebrochenen Spiegelungen der Motive Chagalls in der Literatur. Denn auch die Prosa der Zeit nahm bildgewaltig Abschied von einer Lebenswelt, die den Umbrüchen und der totalitären Gewalt einer neuen Epoche zum Opfer fiel. Marc Chagall und Schriftsteller wie Scholem Alejchem, Isaak Babel, Joseph Roth und Der Nister, der die „jiddischen Buddenbrooks“ schrieb, hielten fest, was die kleine ostjüdische Stadt von allen anderen unterschied. In Wort und Bild erschufen sie so das Schtetl als europäischen Sehnsuchtsort.
Ort | Saal, W. Michael Blumenthal Akademie |
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Eintritt | frei |
Zeit | 19 Uhr |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |
29. Juni: Religion. Mode. Empowerment.
Vortrag und Podiumsgespräch | Begleitprogramm zur Ausstellung Cherchez la femme
Sie nennen sich Mipsterz oder Hijabistas und erobern die sozialen Netzwerke rund um das Thema Fashion und Lifestyle. Doch wie drücken junge Juden, Muslime und Christen Religiosität und religiöses Bewusstsein durch Mode aus? Reina Lewis, Professorin für Cultural Studies am London College of Fashion, wirft einen kritischen Blick auf das Verhältnis von Religiosität und Mode. An den Vortrag schließt ein Gespräch mit der Designerin Meriem Lebdiri und weiteren Akteurinnen aus Mode und Social Media über Identität und Selbstermächtigung an.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin. Der Abend findet in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung statt.
Ort | Saal, W. Michael Blumenthal Akademie |
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Eintritt | frei |
Zeit | 19 Uhr |
Besucheranmeldung | Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de |