Refik-Veseli-Schule
Partnerschule des Jüdischen Museums Berlin
Seit Juni 2012 verbindet die Refik-Veseli-Schule in Berlin-Kreuzberg und das Jüdische Museum Berlin eine enge Bildungspartnerschaft.
Im September 2012 begann die Zusammenarbeit im wöchentlich stattfindenden Wahlpflichtkurs „Geschichtswerkstatt“ mit Schüler*innen des 9. bzw. 10. Jahrgangs.
Weitere Projekte sind in den letzten Jahren dazugekommen, über die wir hier im Überblick berichten.
Ausstellung A wie Jüdisch (2017/18)
Von September 2017 bis Juli 2018 haben über hundert Berliner Schüler*innen von drei Berliner Schulen an der Ausstellung A wie Jüdisch mitgewirkt, die vom 26. November 2018 bis 19. April 2020 im Jüdischen Museum Berlin zu sehen war.
In der Ausstellung sind z. B. Interviews mit Berliner Musiker*innen zu hören, die Jugendliche der Refik-Veseli-Schule vorbereitet und geführt haben. Darüber hinaus entwickelten Schüler*innen verschiedene theatrale Formate wie Das Spiel des Lebens, die sie im Begleitprogramm der Ausstellung zeigen.
Einige der Schüler*innen reflektierten über einen Zeitraum von anderthalb Jahren über die Ausstellungsthemen und gründeten im September 2018 das Jugendgremium „Schattenmuseum“. Ihre Ideen und Kommentare präsentieren sie in einem Blog in der Ausstellung (zum Blog).
Konzipiert und durchgeführt wurde der Beteiligungsprozess vom Künstler*innenkollektiv sideviews e. V. in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Berlin.
Das Projekt wurde unterstützt von den Freunden des Jüdischen Museums, dem Programm Kulturagenten für kreative Schulen, dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung, der Refik-Veseli-Schule.
Museum.VerLernen (2017)
Das Projekt VOIDS.Museum.VerLernen im April 2017 war ein Forschungsprojekt von Schüler*innen der Refik-Veseli-Schule über das Jüdische Museum Berlin zur Frage, wie ein Museum für Jugendliche attraktiv und relevant sein kann. Schüler*innen fragten bei Museumsbesucher*innen, Passant*innen in der Nachbarschaft und Mitarbeiter*innen nach, wie sie das Museum wahrnehmen und wie ein Museum für Jugendliche in ihren Augen aussehen sollte.
Vor allem aber überlegten die Jugendlichen selbst, was ein Museum anbieten müsste, das sie gern besuchen würden. In einem von ihnen organisierten Symposion diskutierten sie mit Besucher*innen und Museumsmitarbeiter*innen, warum Ausstellungstexte nicht verständlicher formuliert werden könnten, warum es keine Texte auf Türkisch, Arabisch oder Hebräisch gäbe, warum das Museum keine Chill-Ecke für Jugendliche eingerichtet habe oder ob und wie junge Menschen in Zukunft an den Ausstellungen des Museum beteiligt sein werden.
Konzipiert und durchgeführt wurde das Projekt vom Künstler*innenkollektiv sideviews e. V. in Zusammenarbeit mit den Jüdischen Museum Berlin. Das Projekt wurde unterstützt von den Freunden des Jüdischen Museums, dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung und der Refik-Veseli-Schule.
App durch X-BRG: Ein digitaler Stadtspaziergang zu Orten des Widerstands in Kreuzberg (2017)
Schüler*innen der Kreuzberger Refik-Veseli-Schule entwickelten gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Berlin eine digitale Schnitzeljagd für Erwachsene und Jugendliche ab 13 Jahren. Die Schnitzeljagd führt zu Orten des Widerstands in Berlin-Kreuzberg und dreht sich um Fragen wie „Wen sehen wir im Stadtraum? Wen nicht? Welche Geschichten werden erzählt?“ (zur App durch X-BRG).
VOIDS.Leerstellen. Eine szenische Führung durch die Architektur des Museums (2016)
26 Schüler*innen einer 8. Klasse erforschten im September 2016 die Museumsarchitektur. Vier Wochen lang erkundeten sie die Architektur und wurden zu Expert*innen des Raumes. Es entstand ein offenes Format zwischen Performance und interaktiver Führung sowie eine von Schüler*innen kuratierte Ausstellung in der Eric F. Ross Galerie des Museums.
Das Schüler*innenprojekt war die dritte Theaterproduktion von Schule und Museum. Ziel der Zusammenarbeit ist es, das kulturelle Profil „Theater“ der Refik-Veseli-Schule mit den Aktivitäten des Jüdischen Museums Berlin zu verzahnen. Das Projekt wurde von der Regisseurin Anja Scheffer und dem Bühnenbildner Henrik Scheel von sideviews e. V. in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum und dem Programm Kulturagenten für kreative Schulen durchgeführt. Seit 2016 sind mehrere Produktionen und Formate der Zusammenarbeit entstanden, wie die Produktionen Golem oder VOIDS.MuseumVerLernen.
Nahostkonflikt. Eine Recherche der Geschichtswerkstatt (2016)
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Berlin fragten Schüler*innen der 9. Klasse der Geschichtswerkstatt Berliner*innen aus palästinensischen und israelischen Familien, was sie über den Nahostkonflikt denken. Nach einer Recherchephase, in der die Schüler*innen u. a. die Pädagogen Shemi Shabat und Mohamed Ibrahim trafen, formulierten sie ihre Fragen zum Thema, aus denen Interviewfragen entstanden. Die Interviewpartner*innen berichteten über ihre Erfahrungen mit Diskriminierungen und Vorurteilen, ihre Sicht auf die Berichterstattung in Medien, die Entstehung des Staates Israel und die (Un-) Möglichkeiten, den Konflikt zu lösen.
Ein neuer Schulname: Refik Veseli (2015)
Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen der 8. Integrierten Sekundarschule Skalitzer Straße benannten ihre Schule in einem demokratischen Prozess in Refik-Veseli-Schule um. Refik Veseli war ein 17-jähriger Lehrling in einem Fotostudio im albanischen Tirana, als er 1942 den aus Jugoslawien vor den Nationalsozialisten geflohenen jüdischen Fotografen Mosche Mandil kennenlernte. Mit dem Einmarsch der Deutschen 1943 verschärfte sich die Situation für Jüdinnen*Juden in Albanien. Die muslimische Familie Veseli beschloss, Mosche Mandil und seine Familie in ihrem Haus in Kruje zu verstecken. Daraus wurden fast drei Jahre, die Familie Mandil überlebte.
Reise ins Heilige Land. Was Medien nicht zeigen (2015)
Während einer zehntägigen Reise nach Israel und Palästina hielten die Schüler*innen ihre Eindrücke auf Fotos fest und stellten diese in einer Online-Ausstellung zusammen.
Türkei Tag und Nacht – Eine Fotoausstellung von Schüler*innen (2013)
Im Juni 2013 begleiteten Mitarbeiter*innen des Jüdischen Museums Berlin 34 Schüler*innen und fünf Lehrer*innen für zehn Tage in die Türkei. Neben Istanbul waren Izmir und die Begegnungsstätte Afacan Ziele der Reise. Auf dem Programm standen in Istanbul ein Treffen mit Schüler*innen der dortigen Jüdischen Schule, Besuche von Moscheen, Synagogen und Kirchen. In Izmir folgte die Reisegruppe den Spuren jüdischer Geschichte, von Afacan aus besuchte sie das antike Bergama (Pergamon). Die Reise fand mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Umverteilen! statt.
X-Berg, mein Name – Ein Film von Schüler*innen (2012)
Schüler*innen der Klassenstufe 9 entwickelten einen Film, von der Idee bis zum Dreh. Sie befragten Kreuzberger*innen über Kreuzberg.
Kontakt
Fabian Schnedler
T +49 (0)30 259 93 430
F +49 (0)30 259 93 412
f.schnedler@jmberlin.de
Ergebnisse: Projekte von Schüler*innen (5)