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Veranstaltungen im März 2014

Presseeinladung

Pressemitteilung von Do, 27. Febr 2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Themenwoche Theresienstadt endet mit dem „Defiant Requiem“ am 4. März im Konzerthaus Berlin. 
Wir möchten Sie hiermit noch einmal auf das wissenschaftliche Symposion zu „Kunst und Kultur im Ghetto Theresienstadt“ am 2. März hinweisen.

Informationen rund um das Jüdische Museum Berlin erhalten Sie auch regelmäßig über Twitter.

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Pressestelle
T +49 (0)30 259 93 419
presse@jmberlin.de

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Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Themenwoche Theresienstadt – im Begleitprogramm zum „Defiant Requiem“

27. Februar 
Lesung: Als ob’s ein Leben wär. Lesung aus dem Tatsachenbericht von Philipp Manes, 1942 – 1944

Lesung mit dem Schauspieler Frank Riede, kommentiert vom Herausgeber Ben Barkow 
Im Februar 1944 begann der Kaufmann Philipp Manes einen umfassenden Bericht über das Leben im Konzentrationslager Theresienstadt, anderthalb Jahre nach seiner Deportation aus Berlin. Manes war Leiter des Organisationsdienstes, der die Planung und Durchführung von mehr als 500 Vorträgen, Lesungen und Gedichtwettbewerben während seiner über zwei Jahre dauernden Inhaftierung vornahm. Seine insgesamt 986 Seiten umfassenden Aufzeichnungen vermitteln ein detailliertes Bild von der Struktur des Lagers, beschreiben die unterschiedlichen Lebensbedingungen der deutschen und tschechischen Insassen, portraitieren zahlreiche Menschen und schildern die Umstände der Transporte nach Auschwitz, die im Oktober 1944 auch ihn und seine Frau erfassten. 
In Kooperation mit der Wiener Library, London

Ort: Akademie, Saal 
Zeit: 19:30 Uhr 
Eintritt: frei

27. Februar bis 4. Mai 
Sonderausstellung: Bedřich Fritta. Zeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt

Die Ausstellung zeigt eine Werkauswahl des Grafikers Bedřich Fritta, die zwischen 1942 und 1944 im Ghetto Theresienstadt entstanden ist.

Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie 
Eintritt mit dem Museumsticket

27. Februar bis 23. März 
Präsentation: Hier fliegen keine Schmetterlinge

Kinder und Jugendliche in Theresienstadt 
Die Bibliothek und das Archiv des Jüdischen Museums Berlin präsentieren ihre Bestände an Büchern, Tagebüchern, Briefen und Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen, die im Ghetto Theresienstadt gelebt haben.

Ort: Akademie 
Eintritt: frei

1. März 
Filmvorführung:„Transport aus dem Paradies“ (Transport z ráje)

Mit einer Einführung von Hanno Loewy, Filmwissenschaftler und Direktor des Jüdischen Museums Hohenems 
Zbyněk Brynych, später in der BRD bekannt als stilprägender Regisseur von „Derrick“ und „Der Alte“, thematisiert in seinem in der ČSSR gedrehten Spielfilm die durch die Nazis aufgezwungene „Verwicklung“ der Opfer in den Prozess ihrer eigenen Vernichtung. Der teils surreal, teils beißend satirisch angelegte Film über das Ghetto Theresienstadt und seinen Judenältesten „Marmulstaub“ basiert auf Arnošt Lustigs autobiografischem Buch „Nacht und Hoffnung“. „Transport aus dem Paradies“ war eine der ersten Filmarbeiten der 1960er Jahre, die ohne moralische Eindeutigkeit das Zwielicht der Beziehung zwischen Opfer und Täter unter der Willkür absoluter Herrschaft und Vernichtung ausloten. Ein historisches Spielfilmdokument, das eine Wiederentdeckung wert ist. 
Transport aus dem Paradies (Transport z ráje), Regie: Zbyněk Brynych, ČSSR 1963, 98 Min.

Ort: Akademie, Saal 
Zeit: 19:30 Uhr 
Eintritt: frei

2. März 
Symposion: Kunst und Kultur im Ghetto Theresienstadt

Das Symposion greift in vier Vorträgen die Geschichte des „Ausnahmeghettos“ Theresienstadt unter einem jeweils unterschiedlichen Blickwinkel auf. Wolfgang Benz, Berlin, spricht zu Theresienstadt als Ort der Täuschung und Vernichtung; Inka Bertz, Berlin, befasst sich mit den inhaftierten bildenden Künstlern; Anna Hájková, Warwick, analysiert das Ghetto als Ort der Ungleichen; und Hanno Loewy, Hohenems, untersucht die filmische und fotografische Propaganda in den Ghettos Theresienstadt, Warschau und Lodz.

  • 11 Uhr: Theresienstadt – eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung. Wolfgang Benz, Berlin
  • 12 Uhr: Die Jeunesse Dorée des Holocaust: Das Ghetto als Gesellschaft der Ungleichen. Anna Hájková, Warwick
  • 14 Uhr: Zeichnen in Theresienstadt. Inka Bertz, Berlin
  • 15 Uhr: Ghetto und Propaganda, oder: Wie verschieden kann man die Hölle vorzeigen? Eine Reflexion über Theresienstadt, Warschau und Lodz in nationalsozialistischen Medien. Hanno Loewy, Hohenems

Ort: Altbau 2.OG, Großer Saal 
Zeit: 11 bis 18 Uhr 
Eintritt: frei

3. März 
Filmvorführung: „Defiant Requiem“ (Dokumentarfilm)

Der Dokumentarfilm „Defiant Requiem“ erzählt die Geschichte des tschechischen Dirigenten und Pianisten Rafael Schächter und seiner Aufführung von Verdis Messa da Requiem in Theresienstadt vor mehr als 70 Jahren. Dem Filmemacher Doug Shultz gelang es, Erinnerungen der überlebenden Mitglieder von Schächters Chor aufzuzeichnen und diese mit Archivmaterial zu kombinieren. Darüberhinaus dokumentierte er die Proben von Murry Sidlins aktuellen Aufführungen des Stücks „Defiant Requiem“ in Theresienstadt. 
Regie: Doug Shultz; USA / UK / Czech Republic 2012; 85 min; englische Originalfassung

Im Anschluss findet ein Gespräch mit Edgar Krasa, Zeitzeuge und Sänger in Rafael Schächters Chor, und Botschafter Stuart E. Eizenstat, Vorsitzender der Defiant Requiem Foundation, statt.

Ort: Akademie, Saal 
Zeit: 19:30 Uhr 
Eintritt: frei

4. März 
Konzert-Drama: Defiant Requiem. Verdis Messa da Requiem im Ghetto Theresienstadt

Nach 12 Jahren internationaler Aufführungen in den USA, Europa und Israel kommt das „Defiant Requiem“ erstmals nach Deutschland in das Konzerthaus Berlin. Das Konzert-Drama ist eine ungekürzte Inszenierung der Totenmesse Giuseppe Verdis, ergänzt um gelesene Zeitzeugenberichte und Auszüge aus einem NS-Propagandafilm über Theresienstadt. Mit der Inszenierung greift der amerikanische Dirigent Murry Sidlin die Aufführungen von Verdis Messa da Requiem im Ghetto Theresienstadt auf. Im Mittelpunkt stehen der Dirigent Rafael Schächter und der Chor aus Häftlingen, die dem Terror der Nationalsozialisten in einem Lageralltag geprägt von Erniedrigung, Krankheit und Tod, eine couragierte Haltung entgegensetzten (engl. defiant = trotzig, aufsässig, herausfordernd, frech, aufmüpfig, keck, ungehorsam, widersprechend, kühn, trotzend).

Künstler Murry Sidlin (Ideengeber & Dirigent)
Konzerthausorchester Berlin
Chor des Jungen Ensembles Berlin
Vokalakademie Berlin
Frank Markowitsch (Einstudierung)
Aga Mikolaj (Sopran)
Gerhild Romberger (Mezzospran)
Steven Tharp (Tenor)
István Kovács (Bass)
Iris Berben und Ulrich Matthes (Sprecher)
Wo Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt
Wann 20 Uhr
Tickets 15 € bis 42 € (zzgl. VVK-Gebühr)
Vorverkauf Tel. + 49 (0)30 20309 2101 oder ticket@konzerthaus.de

Eine Produktion der Defiant Requiem Foundation.

Unter der Schirmherrschaft von

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien 
Prof. Monika Grütters MdB 
Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin

S.E. Dr. Rudolf Jindrák 
Botschafter der Tschechischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland

Klaus Wowereit 
Regierender Bürgermeister von Berlin

Dr. Martin Salm 
Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“

Dr. Dieter Graumann, 
Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Dr. h.c. Nikolaus Schneider 
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Erzbischof Dr. Robert Zollitsch 
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz

Förderer

  • Hauptstadtkulturfonds
  • Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
  • Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stiftung Jüdisches Museum Berlin e.V.
  • Friends of the Jewish Museum Berlin in the U.S.

Exklusiv-Partner

Volkswagen AG

Medienpartner

rbb Kulturradio, rbb Fernsehen, tip Berlin, Jüdische Allgemeine

Sonderausstellung mit Begleitprogramm

Verlängerte Laufzeit: 22. November 2013 bis 4. Mai 2014 
„Im Augenblick. Fotografien von Fred Stein“

Als Sohn eines Rabbiners 1909 in Dresden geboren und dort zum Juristen ausge­bildet, emigrierte Fred Stein 1933 nach Paris und 1941 nach New York. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive entschied er sich unter den erschwerten Bedingungen des Exils für die Fotografie, die er bis dahin als Hobby pflegte. 
Neben unzähligen Straßenansichten beider Metropolen nahm Fred Stein über 1200 Porträts auf, darunter bekannte Persönlichkeiten wie Hannah Arendt, Albert Einstein, Marlene Dietrich und Willy Brandt.

Er fotografierte nicht, wie zahlreiche andere Fotografen, im Studio, sondern flanierte mit seiner Kleinbildkamera durch die Straßen und hielt die Stadt und ihre Menschen in kurzen, aber entscheidenden Augenblicken fest. Sein besonderer Blick verbindet Interesse am Alltäglichen mit einem Sinn für den außergewöhnlichen Mo­ment und lässt seinen speziellen und sympathischen Humor immer wieder aufblitzen. 
Die Ausstellung zeigt das Werk Fred Steins erstmalig umfassend in Deutschland. In mehr als 130 Schwarz-Weiß-Fotografien werden Straßenansichten aus Paris und New York sowie Porträts präsentiert. Darüber hinaus veranschaulichen private Doku­mente sowie Original- und Kontaktabzüge Biografie und Werk des Fotografen.

Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie 
Eintritt mit dem Museumsticket

13. März 
Kuratorenführung: Making of „Im Augenblick. Fotografien von Fred Stein“

Die Führung bietet Einblicke und Hintergrundinformationen zur Entstehung und Vorbereitung der Ausstellung.

Ort: Libeskind-Bau EG, Eric F. Ross Galerie 
Zeit: 18 Uhr 
Eintritt mit dem Museumsticket

Akademieprogramme „Migration und Diversität“

20. März 
Lesung und Gespräch im Rahmen der Reihe „Neue deutsche Geschichten“: InderKinder – Über das Aufwachsen und Leben in Deutschland

Urmila Goel und Nisa Punnamparambil-Wolf (Hg.) 
Seit der Diskussion um „Computer-Inder“ und die Kampagne „Kinder statt Inder“ im Jahr 2000 wird Migration aus Indien nach Deutschland auch öffentlich wahrgenommen. 
In dem Buch „InderKinder“ schreiben Kinder von Migranten und Migrantinnen aus Indien, die schon lange keine Kinder mehr sind und von denen viele schon selber Kinder haben, über das Aufwachsen und Leben als „InderKind“ in Deutschland. Mit ihren autobiografischen Erzählungen und wissenschaftlichen Essays ermöglichen sie vielfältige Einblicke in wenig bekannte Migrationsgeschichten, in Prozesse des Anders-Gemacht-Werdens sowie dem mal mehr und mal weniger selbstbewussten Umgang mit Zuschreibungen. 
Moderation: Yasemin Shooman, Leiterin Akademieprogramme „Migration und Diversität“

Ort: Akademie, Saal 
Zeit: 19:30 Uhr 
Eintritt: 5 €, erm. 3 Euro 
Besucheranmeldung unter Tel. +49 (0)30 259 93 488 oder reservierung@jmberlin.de

Lesungen

17. März 
Buchpräsentation mit dem Autor: Volker Weidermann: Ostende. 1936, Sommer der Freundschaft

Ein belgischer Badeort mit Geschichte und Glanz: Hier kommen sie alle noch einmal zusammen, die im Deutschland der Nationalsozialisten keine Heimat mehr haben. Stefan Zweig, Joseph Roth, Irmgard Keun, Kisch und Toller, Koestler und Kesten, die verbotenen Dichter. Sonne, Meer, Getränke - es könnte ein Urlaub unter Freunden sein. Wenn sich die politische Lage nicht täglich zuspitzte, wenn sie nicht alle verfolgt würden. Es sind Dichter auf der Flucht, Schriftsteller im Exil. 
Kenntnisreich und mitreißend erzählt Volker Weidermann, der Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, von diesem Sommer kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, in dem Zweig, Roth und Keun noch einmal das Leben feiern, wie es nur die Verzweifelten können. 
In Zusammenarbeit mit der Literaturhandlung.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal 
Zeit: 19:30 Uhr 
Eintritt: 8 €, erm. 3 Euro 
Kartenreservierung für Besucher: Tel: +49 (0)30 88 24 250 (Literaturhandlung)

19. März 
Lesung und Gespräch mit dem Autor Eliyah Havemann: Wie wird man Jude? Und wenn ja, warum?

Was heißt es eigentlich, religiöser Jude zu sein, während die meisten um einen herum Ostern und Weihnachten feiern? Humorvoll vermittelt Eliyah Havemann viel Wissenswertes über das Judentum: offen, persönlich, informativ, klug - jüdisches Leben jenseits der Klischees. 
Eliyah Havemann ist der Sohn von Wolf Biermann und Sibylle Havemann. Ein Kibbuzaufenthalt 1995 weckt sein Interesse für Israel, 2007 beschließt er, zum Judentum zu konvertieren. 2010 wandert er aus und lebt heute in der Nähe von Tel Aviv. 
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Ludwig Verlag.

Ort: Altbau 2. OG, Großer Saal 
Zeit: 19:30 Uhr 
Eintritt: 8 €, erm. 3 Euro

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