Miki Kratsman bekommt als Pressefotograf für die israelischen Zeitungen »Ha’aretz« und »Ma’ariv« Zugang zu Orten, die der Öffentlichkeit verwehrt sind. Seit vierzehn Jahren konzentriert er sich auf den schwierigen Alltag in den palästinensischen Gebieten. Während seiner Arbeit in Gaza und der Westbank hat Kratsman enge Beziehungen zu palästinensischen Familien aufgebaut, die er auch in ihren Wohnungen aufsucht.
Die beiden ausgestellten Fotografien zeigen zum einen ein muslimisches Paar im Dahaisha-Flüchtlingslager und zum anderen ein christliches Paar, das vor einem an der Wand hängenden Porträt seines Kindes sitzt. Das Kind wurde von einem Querschläger getötet. Es ist auch auf einem Anhänger an der Kette zu sehen, die die Frau um den Hals trägt. Kratsman zeigt, wie beide Paare von den Erinnerungen an Ereignisse der Vergangenheit belastet sind.
Miki Kratsman (geboren 1959 in Argentinien) lebt in Tel Aviv
»Old couple in Dahaisha refugee camp, Bethlehem«, 2002 (Chromogendruck)
Leihgabe Chelouche Gallery, Tel Aviv