Die Bilder von Leora Laor beschreiben das Leben auf den Straßen von Mea She’arim, einem ultra-orthodoxen Viertel Jerusalems. Durch die Vergrößerung der Pixel ihrer digitalen Fotografien, deren Motive Laor aus großer Entfernung aufgenommen hat, verstärkt die Künstlerin das Fremde und Geheimnisvolle ihrer Szenen, die eine frühere Epoche heraufbeschwören. Ihre Bilder von jungen Mädchen und Frauen führen den Betrachter eine Welt des alten Glaubens mit seinen Ritualen. Es ist eine Gemeinschaft, die sich freiwillig absondert und abseits der Außenwelt in einer Umgebung lebt, die Erinnerungen an das alte europäische Schtetl weckt. Diese Menschen sind zudem antizionistisch eingestellt und gegen die Existenz des Staates Israel. Mit großer Sensibilität und Zurückhaltung vermittelt die Künstlerin zwischen der Spiritualität dieses orthodoxen Viertels von Jerusalem und dem weltlichen Milieu, von dem es umgeben ist.
Leora Laor (geboren 1952) lebt in Tel Aviv
»Wanderland«, 2002-2004 (Fotografie auf Silbergelatinepapier/digitaler Lambdadruck)
Leihgabe Andrea Meislin Gallery, New York