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Jüdische und islamische Perspektiven auf Menschenrechte

Dialogische Ringvorlesung im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums

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Press Release, Tue 14 Nov 2017

Unter dem Titel Jüdische und islamische Perspektiven auf Menschenrechte startet die dialogische Ringvorlesung des Jüdisch-Islamischen Forums am Donnerstag, dem 23. November in die dritte Runde. In sechs Vorlesungen werden brisante Fragen zu den Menschenrechten aus jüdischer und islamischer Perspektive diskutiert. Seit der Deklaration der Menschenrechte von 1948 gelten diese Prinzipien als ein universelles Wertesystem. Da sie jedoch im christlich-europäischen Kontext formuliert wurden, gibt es auch Kritik an diesem universalen Anspruch.

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Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Die Ringvorlesung fragt, wie Judentum und Islam die Menschenrechte innerhalb ihrer Traditionen auslegen. „Niemand wird nach einem Blick in Geschichte und Gegenwart bestreiten können, dass Religion auch mit Repression einhergehen kann und dies vielerorts tut“, sagt Yasemin Shooman, Leiterin der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin. „Uns interessiert jedoch auch, inwiefern Judentum und Islam positive Impulse für die Diskussion menschenrechtlicher Fragen geben.“

Expert*innen beider Religionen setzen sich mit der Frage auseinander, ob und auf welche Weise konkrete Menschenrechte wie das Recht auf Leben, auf Meinungsfreiheit, auf Geschlechtergerechtigkeit und auf Religionsfreiheit innerhalb ihrer Religionen theologisch begründet und in der Praxis umgesetzt werden können. Zu jeder Vorlesung sind zwei Wissenschaftler*innen eingeladen, die die jeweiligen Positionen vorstellen und miteinander in einen Dialog treten.

Zum Start der Ringvorlesung am 23. November diskutieren Shaheen Sardar Ali und Jill Jacobs über das Thema Menschenrechte und Religionen – ein Widerspruch?

Menschenrechte gelten als säkulares Wertesystem, das in der christlichen Tradition verwurzelt universelle Geltung beansprucht. Dabei haben auch jüdische und islamische Traditionen über Jahrhunderte ethische Maßstäbe entwickelt, die für ihre Anhänger verbindlich sind. Wo bestehen Spannungsfelder zwischen diesen Normen? Wo liefern Judentum und Islam Anknüpfungspunkte an einen zeitgenössischen Menschenrechtsdiskurs oder besteht gar eine Unvereinbarkeit zwischen beiden?

Shaheen Sardar Ali, Professorin der Rechtswissenschaften an der University of Warwick, war 2000/01 in Pakistan die erste Vorsitzende der National Commission on the Status of Women. Sie hat zahlreiche Arbeiten zu Frauen- und Kinderrechten veröffentlicht.

Jill Jacobs ist Rabbinerin und Geschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation „T‘ruah: The Rabbinic Call for Human Rights“, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzt. Sie ist Autorin u. a. von There Shall Be No Needy. Pursuing Social Justice through Jewish Law and Tradition (2010).

Die Veranstaltung findet auf Englisch mit deutscher Simultanübersetzung statt.

Ort W. Michael Blumenthal Akademie, Saal
Eintritt frei
Zeit 23. November 2017, 19 Uhr
Besucheranmeldung Bitte nutzen Sie unseren Online-Shop

Weitere Termine der Ringvorlesung

  • 25. Januar 2018: Menschenrechtsabkommen und ihre Rezeption
  • 8. März 2018: Das Recht auf Leben
  • 12. April 2018: Wie viel Kritik vertragen Judentum und Islam?
  • 3. Mai 2018: Gleich vor Gott und den Menschen?
  • 14. Juni 2018: Mein Gott, dein Gott, kein Gott

Die Ringvorlesung findet in Zusammenarbeit mit der Allianz Kulturstiftung statt.

Akademieprogramme

Die Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin erweitern die inhaltlichen Schwerpunkte des Jüdischen Museums Berlin durch vielseitige Veranstaltungsformate zum Verhältnis von Judentum und Islam sowie zu den Themenfeldern Migration und Diversität. Ausgehend von der Geschichte und Kultur der Jüdinnen*Juden in Deutschland eröffnen die Akademieprogramme einen Raum für die Beschäftigung mit gesellschaftlicher Vielfalt und den Perspektiven anderer religiöser und ethnischer Minderheiten.

Jüdisch-Islamisches Forum

Das Jüdisch-Islamische Forum der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin richtet sich mit seinen Veranstaltungen sowohl an ein breites Publikum als auch an eine Fachöffentlichkeit aus Wissenschaft und Politik. Im Blickpunkt stehen Jüdinnen*Juden und Muslim*innen als religiöse Minderheiten in Deutschland sowie die wechselvolle jüdisch-muslimische Beziehungsgeschichte. Ziel des Forums ist es, Gemeinsamkeiten in vergleichender Perspektive herauszuarbeiten, ohne dabei Eigenheiten und Spezifika aufzulösen.

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