![Eine lachende Frau steht in einem Raum der Ausstellung „Welcome to Jerusalem“.](/sites/default/files/styles/media_w1920/public/media/images/federica_hosts_keyvisual.jpg?itok=Qc48UFa5)
Vor Ort
Die „Hosts“ am Museum zeigen ihre Lieblingsorte
An ihrem rot-weiß gemusterten Schal sind sie schnell zu erkennen: die Mitarbeiter*innen der Firma Securitas, die am Jüdischen Museum Berlin den Dienst der „Aufsicht“ ganz anders erfüllen als durch strenge Blicke und Ermahnungen. „Hosts“ werden sie hier genannt, Gastgeber. Wir haben sie an ihren Lieblingsorten im Museum getroffen.
Die Fotoserie entstand anlässlich unserer Arbeit am neuen JMB Journal mit dem Thema „Revolutionen“. Wir haben allen, die an der Entstehung des Hefts beteiligt waren, die gleiche Frage gestellt: „Welche Revolution würden Sie begrüßen?“
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Gunter Z.:
Mehr erfahren„Mein Lieblingsort war der Granatapfelbaum in der Dauerausstellung.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Gustavo D.:
Mehr erfahren„Die Interaktion mit den Besuchern macht die Arbeit hier einzigartig.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Stanislava H.:
Mehr erfahren„Mein Lieblingsort ist der Libeskind-Bau an sich, seine unverkennbare Form erinnert mich an meinen eigenen Zickzack-Lebensweg.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Tabea A.:
Mehr erfahren„Revolution? Am besten groß!“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Christopher L.:
Mehr erfahren„Viele Leute denken, die Arbeit hier sei langweilig und mühsam – jeden Tag das gleiche Museum und ähnliche Besucher.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Claudia M.:
Mehr erfahren„Als alleinerziehende Mutter bin ich dankbar für die flexiblen Arbeitszeiten hier.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Anna S.:
Mehr erfahren„Hier, im Memory Void mit Menashe Kadishmans Installation Schalechet sind die Emotionen, die entstehen, sehr besonders.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Federica L.:
Mehr erfahren„Zwei Dinge gefallen mir besonders: Leuten, die Schwierigkeiten haben, zu helfen, und Menschen Geschichte beizubringen.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Roland S.:
Mehr erfahren„Ich arbeite seit 17 Jahren hier – und sehr gern!“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Stefan M.:
Mehr erfahren„Gerade in den Achsen finde ich meine Tätigkeit im Museum spannend.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme -
Tal G.:
Mehr erfahren„Die James Turrell-Installation interpretiere ich als eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft; das hat mit dem Licht und der Ruhe zu tun.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Ein Mann mittleren Alters sitzt auf einer Treppe im Jüdischen Museum Berlin](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/gunter_hosts_hochformat_galleryimage.jpg?itok=TLnyM7TJ)
Gunter Z.
„Mein Lieblingsort war der Granatapfelbaum in der Dauerausstellung. Ich hoffe, dass es in der neuen Dauerausstellung wieder einen so schönen Eingangsort geben wird. Da ich ein passionierter Fahrradfahrer bin, wünsche ich mir nicht nur eine fahrradfreundliche Stadt, sondern auch Fahrradstraßen zwischen allen Berliner Museen. Das wäre wirklich eine Revolution.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Ein jüngerer Mann sitzt auf einem leeren Garderobenständer](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/gustavo_hosts_hochformat_galleryimage.jpg?itok=v4j9hjIn)
Gustavo D.
„Die Interaktion mit den Besuchern macht die Arbeit hier einzigartig. Einmal waren einige Besucher in der Schalechet-Installation empört, dass andere dort Selfies machten – für mich brachte dieser Kommentar alles zusammen, wofür das Kunstwerk steht: Es setzt eine Dynamik in unserem Geist in Gang. Es passiert auch, dass ein Besucher in Tränen ausbricht und einfach jemanden zum Reden braucht. Weil ich seit Kurzem ein Kind habe, wird mir eine soziale Revolution immer wichtiger. Sonst können wir den Klimawandel nicht aufhalten. Ich bin Brasilianer, und in meinem Land wird das sehr deutlich.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Eine Frau steht vor einer Vitrine in den Achsen des Libeskind-Baus.](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/stanislava_hosts_querformat_galleryimage.jpg?itok=u8aef5JJ)
Stanislava H.
„Mein Lieblingsort ist der Libeskind-Bau an sich, seine unverkennbare Form erinnert mich an meinen eigenen Zickzack-Lebensweg. Insbesondere schätze ich hier, dass Diversity kein bloßer Slogan ist, sondern wirklich gelebt wird, unter Hosts sowie unter Besuchern. Derzeit spüre ich sehr viel Umbruchstimmung. Wir leben ja bereits in einer Revolution – der digitalen. Ich wünsche mir eher nachhaltige Entwicklung statt Revolution, Visionen statt Ideologien, Reformen statt Umstürze und das Erlangen eines neuen Bewusstseins für die Menschen.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Eine junge Frau steht am Infopoint des Jüdischen Museums Berlin](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/tabea_hosts_hochkant_galleryimage.jpg?itok=LrM-gmjB)
Tabea A.
„Revolution? Am besten groß! Eine große Revolution wäre tatsächlich die, dass jeder in den Spiegel gucken,
sich anlächeln könnte und sagen: ›Ja, das bin ich. Ich war anderen gegenüber respektvoll, war höflich und zuvorkommend
und habe mich nicht über andere gestellt.‹ Das würde doch so einiges verändern.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Ein junger Mann sitz in einem Raum der Ausstellung „Welcome to Jerusalem“ im Jüdischen Museum Berlin](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/christopher_hosts_hochkant_galleryimage.jpg?itok=nikHxxHa)
Christopher L.
„Viele Leute denken, die Arbeit hier sei langweilig und mühsam – jeden Tag das gleiche Museum und ähnliche Besucher. Aber ich finde es hier sehr vielfältig, jeder Tag kann anders sein, jeder Ort ist anders! An manchen Tagen kommen besonders viele Gruppen, an anderen Einzelgäste; an manchen sind es Schüler und manchmal sind es alte Leute. Und sie alle haben verschiedene Ansprüche. Als Revolution für die Welt, da gibt es so Vieles, was geändert werden sollte. Für mich persönlich wäre es eine Revolution, wenn ich mich unabhängig fühlen könnte, ungebunden durch all diese festen Gegebenheiten.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Eine Frau steht im Garten des Exils des Jüdischen Museums Berlin](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/claudia_hosts_hochformat_galleryimage.jpg?itok=PV47OeCt)
Claudia M.
„Als alleinerziehende Mutter bin ich dankbar für die flexiblen Arbeitszeiten hier. Als Revolution wünsche ich mir eine noch umfangreichere finanzielle Entlastung durch den Staat für alle alleinerziehenden Elternteile.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Eine junge Frau sitzt im Memory Void des Jüdischen Museums Berlin](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/anna_hosts_querformat_galleryimage.jpg?itok=4jNVHoJ6)
Anna S.
„Hier, im Memory Void mit Menashe Kadishmans Installation Schalechet sind die Emotionen, die entstehen, sehr besonders. Das gefällt mir. Revolution hat was Radikales; ich wünsche mir Harmonie, Toleranz und Offenheit. Es wird oft mehr geredet als getan, man sollte mehr machen als reden!“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Eine lachende Frau steht in einem Raum der Ausstellung „Welcome to Jerusalem“](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/federica_hosts_querformat_galleryimage.jpg?itok=vbs5smvl)
Federica L.
„Zwei Dinge gefallen mir besonders: Leuten, die Schwierigkeiten haben, zu helfen, und Menschen Geschichte beizubringen. Ich engagiere mich in der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus und für politische Bildung an Schulen. Als Revolution wünsche ich mir vor allem Barrierefreiheit! Überall!“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Ein Mann im Vorraum der Installation „Ganzfeld Aural“ von James Turrell](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/roland_hosts_quer_neu_galleryimage.jpg?itok=XlE8OPmb)
Roland S.
„Ich arbeite seit 17 Jahren hier – und sehr gern! Denn wo hat man in Berlin sonst einen Ort, wo man mit Königen Beatrix Fahrstuhl fährt, wo Barbara Streisand ein Privatkonzert gibt und man gleichzeitig an wissenschaftlichen Kongressen teilhaben kann, an Kunst, Kultur und Politik! Jetzt gerade passiert am Museum viel Neues und es ist unglaublich, wenn man die Chance hat, ein so tolles Projekt über so lange Zeit zu begleiten. Was Revolutionen betrifft, bin ich für das bedingungslose Grundeinkommen, denn wenn die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter auseinandergeht, wird es keine friedliche Revolution geben. Ich persönlich wünsche mir auch einfach, mit dem Magen David offen durch alle Teile Berlins gehen zu können ohne Angst vor Pöbeleien und Diskriminierung.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Ein Mann steht auf der Treppe, die zu den Achsen im Libeskind-Bau führen](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/stefan_hosts_hochformat_galleryimage.jpg?itok=vp4KMGWF)
Stefan M.
„Gerade in den Achsen finde ich meine Tätigkeit im Museum spannend. Da kann man auf die Gäste zugehen und ihnen helfen, sich einen Überblick zu verschaffen. Diese Kommunikation macht mir Spaß; das Zurechtweisen allerdings weniger, aber das muss auch sein, wenn die größten Wasserflaschen aus den kleinsten Verstecken gezogen werden. Ich würde mir eine Liebesrevolution wünschen. Love and Peace, das ist das Ding unserer Zeit.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme
![Ein junger Mann sitzt auf der Treppe, die zur Installation „Ganzfeld Aural“ von James Turrell führt](/sites/default/files/styles/media_lightbox/public/media/images/tal_hosts_querformat_galleryimage.jpg?itok=lBTmdw0A)
Tal G.
„Die James Turrell-Installation interpretiere ich als eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft; das hat mit dem Licht und der Ruhe zu tun. Wenn ich dort stehe, denke ich sehr oft über meine persönliche Geschichte nach: Meine Familie musste vor über 80 Jahren aus Berlin fliehen. Jetzt bin ich wieder hier. Ich wünsche mir keine Revolution mehr, das ist ohnehin nur ein Punkt in der Zeit. Wichtiger ist, was danach kommt. Ich wünsche mir eine positive, produktive Stabilität.“
Jüdisches Museum Berlin, Foto: Stephan Pramme