Boris Lurie
Künstler
Boris Lurie (1924-2008) war ein US-amerikanischer Künstler. In seinen viel diskutierten und umstrittenen Arbeiten forderte er von der Kunst mehr politische Relevanz. In radikaler Sprache kritisierte er eine in seinen Augen oberflächliche Kunst, die einer Auseinandersetzung mit drastischen Themen wie Krieg und Gewalt aus dem Weg gehe.
Boris Lurie, der 1924 als Sohn einer jüdischen Familie in Leningrad geboren wurde und in Riga aufwuchs, überlebte gemeinsam mit seinem Vater mehrere Ghettos und Konzentrationslager, unter anderem Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, Großmutter, jüngere Schwester und seine Jugendliebe wurden 1941 bei einer Massenerschießung ermordet. Diese Erfahrungen haben Boris Luries Leben nachhaltig geprägt.
1946 wanderte er mit seinem Vater nach New York aus. Mit einer Gruppe befreundeter Künstler gründete er 1959 die NO!art-Bewegung, die sich dem Abstrakten Expressionismus und der Pop-Art, vor allem aber der Ökonomisierung der Kunst entgegenstellte und sich politischen Themen wie etwa Rassismus, Sexismus und Konsumkultur widmete.