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Frédéric Brenner

Fotograf

Der international renommierte Fotograf Frédéric Brenner ist bekannt für seine mehr als vierzig­jährige fotografische Erforschung von Sehnsucht, Zugehörigkeit und Ausgeschlossen­sein. Sein bekanntestes Werk Diaspora, Homelands in Exile ist das Ergebnis einer 25-jährigen Recherche in über 40 Ländern, um – als Fallstudie zur Conditio humana im Allgemeinen – ein visuelles Gedächtnis jüdischer Menschen am Ende des 20. Jahrhunderts zu schaffen. Ursprünglich als Chronik schwindender jüdischer Gemeinden gedacht, entwickelte sich das Projekt zu einer umfassenden Studie der vielfältigen, dissonanten Identitäten eines weit­zerstreuten Volkes.

Brenner initiierte zudem ein inter­nationales Foto­projekt mit dem Titel This Place, bei dem er elf andere Foto­künstler*innen einlud, gemeinsam mit ihm Israel und das West­jordanland als Ort und Metapher zu erforschen. Sein eigener Beitrag trägt den Titel An Archeology of Fear and Desire.

Sein neuer foto­grafischer Essay ZERHEILT erkundet Berlin als Bühne verschiedenster Ausdrucks­formen und Inszenierungen des Jüdischen. Mit einer Reihe fragmentarischer Einblicke in das Leben in dieser Stadt voller Paradoxien und Dissonanzen regt er zum Nach­denken über wider­streitende Narrative zwischen Vergangenheits­bewältigung und dem Wunsch nach Erlösung an und rückt Leer­stellen in den Blick. Die Fotografien zeigen viel­stimmige, manchmal bizarre und verstörende Impressionen von Ortlosigkeit und Entfremdung, die weit über die jüdische Geschichte oder die Geschichte Berlins hinaus­weisen.

Foto von Frédéric Brenner im Halbprofil, sitzend im gelben Hemd

Frédéric Brenner; Foto: Ali Ghandtschi

„Jewishness. Otherness. Performance. A Photographic Reflection“, englischsprachiger Vortrag von Frédéric Brenner, moderiert von Oren Weinberg, Director, National Library of Israel; 2020

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