Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs begannen die Nazis mit der Ermordung von Menschen, die als »unproduktiv« ausgesondert worden waren. Ärzte, Krankenschwestern und Gesundheitsbeamte beteiligten sich an der Tötung von 5.000 behinderten oder kranken Kindern und Neugeborenen. Über 70.000 Patienten in Heil- und Pflegeanstalten starben in den Gaskammern von speziell eingerichteten »Euthanasie«-Zentren.
Im August 1941 bewogen öffentliche Proteste Hitler dazu, die Gasmorde zu stoppen. Aber bis 1945 wurden weitere 130.000 Menschen in Krankenhäusern und psychiatrischen Einrichtungen durch medikamentöse Überdosen oder Unterernährung ermordet.
Wissenschaftler nutzten die Möglichkeiten, die sich mit den »Euthanasie«-Morden ergaben, für ihre Forschungen und führten medizinische Experimente an Juden, Sinti und Roma, Polen und sowjetischen Kriegsgefangenen in Konzentrationslagern durch.
Die NS-Rassenhygienepolitik fand ihren Höhepunkt im Vernichtungsprogramm gegen die europäischen Juden, dem sechs Millionen Menschen zum Opfer fielen.