Als Pressefotograf hat Pavel Wolberg Zugang zu Orten in Israel, die häufig in den Schlagzeilen sind. Dabei gelingt es ihm, alltägliche Ereignisse in poetische Aussagen zu verwandeln, die die zugrunde liegenden Widersprüche und Emotionen des heutigen Israel einfangen. Wolberg reagiert in seinen Fotografien auf Momente menschlicher Widersprüche, etwa die Begegnung zwischen einer palästinensischen Frau und einem israelischen Soldaten am Rande der Stadt Kalkilia in der Westbank. Während der Blick der Frau selbstbewusst, ja beinahe kokett ist, senkt der Soldat verlegen die Augen. Eine andere Fotografie (vorherige Seite) fängt eine Szene auf der Westbank ein: Berittene Soldaten versuchen, eine Gruppe protestierender jüdischer Siedler, die eine Menschenkette gebildet haben, auseinanderzutreiben. Indem er sich auf derartige Begegnungen konzentriert, weigert sich Wolberg, den komplexen israelisch-palästinensischen Konflikt zu vereinfachen.
Pavel Wolberg (geboren 1966 in der Sowjetunion) lebt in Tel Aviv
Qalqilya (Outskirts), 2002 (digitaler Chromogendruck)
Leihgabe der Dvir Gallery, Tel Aviv