John F. und Hertha Oppenheimers Sammlung in unserer Bibliothek
Publikationen des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens und weitere Schriften
Eine der ersten bedeutenden Schenkungen an die Vorläufer unserer heutigen Bibliothek war die Stiftung John F. und Hertha Oppenheimer. Das Ehepaar übergab 1982 der Jüdischen Abteilung des Berlin Museums eine Sammlung von Publikationen des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens. Neben weiteren Schriften aus der Zwischenkriegszeit enthält diese auch zahlreiche nach 1945 erschienene Bücher aus den USA.
Wo
W. M. Blumenthal Akademie, Bibliothek
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
Postanschrift: Lindenstraße 9-14, 10969 Berlin
Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens
Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens wurde 1893 gegründet und hatte von 1905 bis 1930 seine Hauptgeschäftsstelle in der Lindenstraße 13, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kollegienhaus, das heute zum Jüdischen Museum Berlin gehört.
John F. Oppenheimer
John F. (Hans Friedrich) Oppenheimer arbeitete als Vertriebsleiter und Redakteur bei der Central Verein-Zeitung, bis der Centralverein sich 1938 auflösen musste und Oppenheimer mit seiner Frau Hertha über Holland in die USA emigrieren konnte. Bekannt geworden ist er vor allem als Mitherausgeber des Philo-Lexikons (1935) und Chefredakteur des Lexikons des Judentums (1967).
Kampf gegen Antisemitismus
Der Centralverein versuchte, den Antisemitismus juristisch und publizistisch zu bekämpfen und die deutsch-jüdische Identität zu stärken. Beispielsweise listet die 1929 erschienene Broschüre Unsere Maßnahmen zur Bekämpfung der Friedhofsschändungen in Deutschland 71 Friedhofs- und 24 Synagogenschändungen von 1923 bis 1928 auf. Sie dokumentiert die Eingabe, mit der der Centralverein 1927 sämtliche Landesregierungen zur Verfolgung dieser immer häufiger auftretenden Straftat aufforderte, sowie die Reaktionen der staatlichen Behörden. Außerdem enthält die Denkschrift einen ausführlichen Bericht zur Kundgebung „Versündigung an der deutschen Kultur“, die der Centralverein am 18. Oktober 1928 unter Beteiligung der Reichsregierung veranstaltete.
Literaturhinweise
- Vera Bendt, John F. und Hertha Oppenheimer-Stiftung, in: Berlinische Notizen 1984, S. 11.
- Karin H. Grimme, Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, in: Jüdisches Leben in Berlin. Die Lindenstraße – Ideen zur historischen Projektarbeit an Schulen. Ludwigsfelde: Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg 2008, S. 53–63.
Titelliste der Sammlung John F. und Hertha Oppenheimer
Download (PDF / 8.41 MB / nicht barrierefrei)Veronika Bendt über die John F. und Hertha Oppenheimer-Stiftung
Den Artikel von Vera Bendt können Sie sich mit freundlicher Genehmigung der Autorin hier als pdf-Datei herunterladen:
Download (PDF / 69.88 KB / auf Deutsch / nicht barrierefrei)
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Spezialsammlungen: Zur jüdischen Kunst und Kultur (6)