Die Natur und die Architektur des Ghettos deutet Fritta in vielen seiner Zeichnungen als Vorboten für Tod und Gefahr. In Anlehnung an traditionelle Metaphern arrangiert er laublose Bäume und Gewitterwolken zu unheilvollen Kulissen. Neben Naturmotiven nutzt er Elemente der Festungsarchitektur als Zeichen für den nahenden Tod: bedrohlich aufragende Mauern und Gewölbe, Tunnelgänge und Tore, die ohne sichtbaren Ausgang in die Dunkelheit führen.
Besonders eindrücklich zeigen sich Frittas Todesmetaphern in der Zeichnung »Verlassenes Gepäck«: kahle Bäume vor undurchdringlichen Mauern, der nachtschwarze Himmel und liegengelassene Gepäckstücke. Das Blatt erzählt weniger von einer konkreten Situation im Ghetto als von der Abwesenheit des Menschen, dem ausgelöschten Leben.
»Israel« und »Sara« waren die Zwangsnamen, die jüdische Deutsche ab 1939 tragen mussten. Die beiden in Tücher gehüllten Gestalten tragen Transportnummern und stehen hier stellvertretend für das Schicksal ihrer Leidensgenossen.
Fritta stellt die barocken Festungsmauern und die davorliegende öde Freifläche in einen suggestiven Kontrast zu den ausgemergelten, an Baumstümpfen kauernden Gestalten. Er bezieht sich damit nicht nur auf ein konkretes Detail der Architektur Theresienstadts, sondern auch auf verbreitete Darstellungsmuster des Leidens und der Verlassenheit.