„Ich kämpfe gegen alles, was mich niederdrücken will“
Das Tagebuch des jüdisch-kommunistischen Widerstandskämpfers Karl Neuhof und der Briefwechsel seiner Familie – Buchvorstellung (mit Video-Mitschnitt)
Dokumente aus der NS-Zeit, verfasst aus der Perspektive der Verfolgten, sind selten und historisch wertvoll. So auch das Tagebuch des jüdisch-kommunistischen Widerstandskämpfers Karl Neuhof, der 1943 verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet wurde. Nur wenige der Verfolgten hatten die Gelegenheit und auch den Mut, ihre Gedanken und Gefühle schriftlich festzuhalten. Wenn sie dies dennoch taten, wurden ihre lebensgefährlichen Aufzeichnungen früher oder später zumeist vernichtet: durch die Täter*innen, durch den Bombenkrieg oder – um sich und andere zu schützen – durch ihre Verfasser*innen selbst.
Mitschnitt verfügbar
Wo
W. M. Blumenthal Akademie,
Klaus Mangold Auditorium
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin
(gegenüber dem Museum)
Der Nachlass von Karl Neuhof, in dem u.a. sein Gefängnistagebuch und der Briefwechsel mit und innerhalb seiner Familie enthalten sind, befindet sich als Schenkung seines Sohns Peter Neuhof im Archiv des Jüdischen Museums Berlin. Für die Publikation Ich kämpfe gegen alles, was mich niederdrücken will hat Peter Neuhof das Hafttagebuch seines Vaters sowie den Briefverkehr entziffert, um sie – durch einen Anmerkungsapparat ergänzt – einer breiteren, interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Peter Neuhof und der Herausgeber Bernward Dörner stellen das Buch im Gespräch mit Aubrey Pomerance, Leiter des Archivs des Jüdischen Museums Berlin, vor. Der Schauspieler Bertram von Boxberg liest dazu Auszüge des Tagebuchs.
Eine Kooperation mit dem Metropol Verlag
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