Washington Conference
Der Kalte Krieg hatte die Interessen der Opfer jahrzehntelang der Blockkonfrontation untergeordnet. Nach der politischen Wende 1989 wurde deutlich, wie viele materielle Verluste auch durch die Entschädigungen der Nachkriegszeit nicht »wieder gut gemacht« worden waren.
Der Raub von Kunstwerken war eine dieser Fragen. Zu ihrer Klärung richteten viele Länder Forschungskommissionen ein. Die Suche nach Lösungen und die Verständigung auf Grundsätze fand auf internationaler Ebene statt. Ein Meilenstein war die »Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust« von 1998, die die Kunstwelt nachhaltig verändert hat.
44 Regierungen und 13 Nicht-Regierungsorganisationen verpflichteten sich im Dezember 1998 auf elf Grundsätze für den Umgang mit NS-Raubkunst. Sie betrafen die Öffnung der Archive, die Veröffentlichung der Objekte und die Suche nach »fairen und gerechten Lösungen« mit den Erben.
Alfred Wolters (1884-1973)
Der Direktor der städtischen Galerie in Frankfurt Alfred Wolters versuchte durch seinen Kontakt zu Hans Posse Zugriff auf die Ende der 1920er Jahre nach Paris gelangten Sammlungen des Frankfurter Zweigs der Familie Rothschild zu erhalten, die inzwischen für den »Sonderauftrag Linz« beschlagnahmt worden waren. Bis 1949 war Wolters Direktor des Liebieg-Hauses in Frankfurt.
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