Jüdische Hochzeiten sind von Ritualen geprägt, die auch weniger religiöse Paare gern vollziehen: Kalla und Chatan (Braut und Bräutigam) heiraten unter der Chuppa, einem Traubaldachin, welcher das zukünftige Dach des Paares symbolisiert. Auch wird die Ketubba, ein im Vorfeld aufgesetzter Ehevertrag, vor Gästen laut verlesen. Darin sind Pflichten und Verantwortung des Bräutigams gegenüber der Braut während der Ehe, im Falle einer Scheidung und für den Todesfall geregelt.
Seit dem Mittelalter sind Hochzeitsgeschenke zwischen den Brautleuten üblich. Im deutschsprachigen Raum entwickelte sich bei jüdischen Paaren die Tradition, sich am Vorabend der Eheschließung gegenseitig Gürtel zu schicken. Die oft aufwendig gefertigten Stücke trugen die Eheleute ausschließlich am Tage ihrer Trauung. An Hochzeitsgürteln sind besondere Ösen aus Metall angebracht, die das Brautpaar zum Abschluss der Trauung als Zeichen ihrer ewigen Verbundenheit ineinander verhakt. Der hier abgebildete Gürtel stammt aus dem späten 17. Jahrhundert und wurde vom Silberschmied Peter de Montag gefertigt.