Der Jerusalemer Tempel nimmt in der jüdischen Geschichte als Zentralheiligtum einen einzigartigen Platz ein. Mit seiner Zerstörung durch die Römer im 1. Jahrhundert n. d. Z. wandelte sich der Opfergottesdienst zum Wortgottesdienst. Um den Verlust des Zentralheiligtums zu kompensieren, erhielten die nun entstehenden Synagogen sakralen Charakter. Dies lässt sich an ihrer Ausrichtung nach Jerusalem, dem zerstörten Zentrum jüdischen Kultes, ablesen.
Auch in der byzantinisch-basilikalen Synagoge von Bet Alpha in Israel zeigt die Apsis für den Tora-Schrein in Richtung Jerusalem. Das Bildprogramm dieser spätantiken Synagoge thematisiert mit der Darstellung der Bindung Isaaks, dem Festkalender und einem Einblick in den imaginierten Tempel Schlüsselszenen jüdischen Gedächtnisses und macht deutlich, dass in Zukunft die Synagoge als »kleines Heiligtum« den Tempel repräsentieren sollte.
Symbole wie die Gebotstafeln, der Siebenarmige Leuchter, das Ewige Licht oder die Tempelsäulen auf jüdischen Kultobjekten halten die Erinnerung an den Tempel wach.