Nur während der Ausstellungslaufzeit
Öffentliche Führung
Für Jugendliche und Erwachsene
Die Führung stellt das Lebenswerk des großen jüdischen Künstlers R.B. Kitaj vor. Dabei werden seine Freunde David Hockney, Lucian Freud u. a. ebenso wie seine intellektuellen Vorbilder Franz Kafka, Walter Benjamin oder Sigmund Freud thematisiert. Sie waren, neben vielseitiger Lektüre, Inspirationsquellen seiner Werke und fanden direkten Eingang in sein Schaffen.
Seit Mitte der 1970er Jahre positionierte sich R.B. Kitaj explizit als jüdischer Künstler. Er verstand sein Werk als eine moderne jüdische Kunst. Seine Bildmotive zeigen die zur Obsession gewordene Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Identität.
Achtung: Diese Führung wurde nur zur Laufzeit der Ausstellung angeboten!
Nur während der Ausstellungslaufzeit
Gruppenführung »Bilderflüsse, Bilderflut«
Für Jugendliche und Erwachsene
In den Bildern des Malers R.B. Kitaj finden sich unzählige Verweise auf verschiedene Künstler sowie Zitate aus Literatur, Film, Tagespresse und Weltgeschichte. Diese vermischen sich mit den persönlichen Eindrücken, Gedanken und Erlebnissen Kitajs. Durch die künstlerische Anordnung seiner vielfältigen Inspirationsquellen geraten Dinge und Geschehnisse in irritierende Wechselbeziehungen. In seinen ausdrucksstarken und oftmals chaotisch wirkenden Bildern zeigt Kitaj sich als Suchender, ist überall und nirgends, ein Pendler zwischen Weltgeschehen und Alltag, zwischen Europa und Amerika, zwischen Judentum und Atheismus, zwischen Ankommen und Aufbruch.
Bilderflüsse und Selbstverortungen werden den roten Faden der Führung bilden und leiten über zu heutigen Fragestellungen über Zugehörigkeit, Identität und Leben in der »diasporischen Welt«.
Achtung: Diese Führung wurde nur zur Laufzeit der Ausstellung angeboten!
Donnerstag, 4. Oktober 2012
Die Obsessionen von R.B. Kitaj
Vortrag und Führung von/mit Eckhart Gillen
Seine Leidenschaft für das Collagieren von Fundstücken aus dem »Leidschatz der Menschheit« im Sinne seines Vorbildes Aby Warburg, seine Leidenschaft für die Kunstgeschichte von Giotto über Cézanne und Matisse bis zu seinen Freunden aus der »School of London« (Bacon, Hockney, Lucian Freud), seine Leidenschaft für den Diasporismus - eine künstlerische Spurensuche nach den Bedingungen der modernen Existenz jenseits von einem Rückhalt in Nationen, Religionen und Ideologien.
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R.B. Kitaj, Notre Dame de Paris 1984-1986
© R.B. Kitaj Estate, UBS Art Collection, London
Donnerstag, 18. Oktober 2012
R.B. Kitajs Manifeste des Diasporismus
Vortrag und Führung von/mit Inka Bertz
»Werde ich der Herzl (oder Achad Haam) einer neuen Jüdischen Kunst sein???«, notierte Kitaj kurz vor seinem Tod.
Wie viele andere jüdische Künstler und Intellektuelle seit der Jahrhundertwende setzte sich Kitaj mit der Frage einer jüdischen Kunst auseinander. Doch war er der erste Autor, der mit seinen beiden 1988/89 und 2007 erschienenen Manifesten des Diasporismus einen neuen »-Ismus« proklamierte, den Diasporismus, und der dafür die Form des Manifests wählte.
Vortrag und Führung zeichnen die Entstehung von Kitajs Idee des Diasporischen nach und vergleichen sie mit anderen Konzepten des Jüdischen in der bildenden Kunst.
Montag, 21. Januar 2013
Bilder vom Menschen
Vortrag und Führung von/mit Margret Kampmeyer
R.B. Kitaj malte in den 70er und 80er Jahren eine Reihe von Körper- und Figurenbildern, die sich von den komplexen Themenbildern der Frühzeit unterschieden. Sie leiteten eine Werkphase ein, in der sich Kitaj intensiv mit der menschlichen Einzelfigur beschäftigte, neue Techniken wie das Pastellmalen erprobte und seine Arbeitsweise modifizierte. In dieser Zeit setzte sich Kitaj intensiv mit dem eigenen Jüdischsein auseinander und formulierte erste Überlegungen zu einer diasporischen Kunst. Die Führung geht der Frage nach, inwieweit sich in den Körperbildern das Konzept der diasporischen Identität spiegelt.
Samstag, 26. Januar 2013
R.B. Kitaj (1932-2007). Obsessionen
Finissage
Von 15 bis 17 Uhr stellen Kitaj-Begeisterte aus Kunst und Kultur ihr persönliches Lieblingsbild in der Ausstellung vor - darunter die Künstler Arnold Dreyblatt, Benyamin Reich und Misha Shenbrot, die Kunst- und Kulturwissenschaftler Robert Kudielka und Michael S. Cullen, die Journalisten Ingeborg Ruthe und Sebastian Preuss, der Kurator der Ausstellung Eckhart Gillen sowie Inka Bertz, Michal Friedlander und Margret Kampmeyer, Kuratorinnen des Jüdischen Museums Berlin.
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Blick in die Ausstellung
© Jüdisches Museum Brlin, Foto: Jens Ziehe
Mit etwas Glück können Besucher mit einem Los zum Preis von fünf Euro einen der 20 eigens für die Ausstellung entworfenen Tische gewinnen. Jeder dieser Tische zeigt Hintergründe zu einem Werk R.B. Kitajs und präsentiert die Inspirationsquellen des Künstlers: Bücher, Texte, Fotos, Briefe, Postkarten, Skizzen auf Servietten oder Zeitungsausschnitten.
Samstag, 26. Januar 2013
Ein verliebter Jude. Philip Roth und R.B. Kitaj
Literatursalon
Die Figur des lüsternen Puppenspielers Mickey Sabbath im Roman »Sabbath's Theater« (1995) hat Philip Roth seinem langjährigen Freund und Nachbarn nachempfunden, aber auch andere Charaktere in den Werken des Schriftstellers tragen Züge von R.B. Kitaj. In einigen überraschend zarten Zeichnungen hat Kitaj wiederum Philip Roth porträtiert. Das »Jew-on-the-Brain«, die Obsessionen des Jüdisch-Seins, hat beide Künstler eng miteinander verbunden.
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R.B. Kitaj: A Jew in Love (Philip Roth), 1988-1991
© Collection of R.B. Kitaj Estate
Im Literatursalon liest der Schauspieler Hanns Zischler aus den Romanen Roths in deutscher Übersetzung. Kurator Eckhart Gillen stellt bisher unbekannte Dokumente der Freundschaft zwischen R.B. Kitaj und Philip Roth vor, und Brian Crawford, Professor am Touro College Berlin, erkundet die Konstruktionen des Jüdischen bei Philip Roth (in engl. Sprache).