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Sammlung Bildende Kunst

Farbige Entwurfszeichnung von Zvi Hecker mit Spirale aus Keilen, Halbzylindern und Pyramiden

Zvi Hecker, Jewish Primary School Berlin (Heinz-Galinski-Schule): Entwurfs­zeichnung der Jüdischen Schule Berlin, rainwater collection, 1993; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

Unser Sammlungsgebiet Bildende Kunst dokumentiert und erforscht die jüdische Geschichte aus der Perspektive der visuellen Kultur. Derzeit umfasst der Bestand circa 470 Gemälde, 5.300 Blatt Druckgrafik, 2.000 Zeichnungen und etwa 240 Skulpturen und Architektur­modelle.

Sammlungs­schwerpunkte und Sujets

Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke der klassischen Moderne, beispielsweise von Max Liebermann, Lesser Ury oder Ludwig Meidner. Damit knüpfen wir an die Tradition des ersten Jüdischen Museums in Berlin an, das 1938 zwangs­weise geschlossen wurde. Ein weiterer Schwerpunkt ist die zeitgenössische Kunst, auf die sich unser Museum schon mit seiner Architektur bezieht. Außerdem zeigten wir bis Dezember 2017 in unserer Dauer­ausstellung Installationen von Menashe Kadishman, Via Lewandowski und Arnold Dreyblatt.

Die Druckgrafik ist ebenfalls ein umfangreicher und wichtiger Teil unserer Kunst­sammlung. Sie umfasst auch Plakate und Gebrauchsgrafik und steht in engem Zusammen­hang mit den Werken der Buchkunst, die in der Bibliothek zusammen­getragen werden. Darüber hinaus sammeln wir in Zusammen­arbeit mit unserem Archiv und der Fotografischen Sammlung biografisches und dokumentarisches Material über Künstler*innen, wie beispiels­weise Fotos, Korrespondenzen und Druck­schriften.

Max Liebermann

1847–1935
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Lesser Ury

1861–1931
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Ludwig Meidner

1884–1966
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Unter den Sujets sind biblische Themen und jüdische Motive stark vertreten, doch unser Interesse gilt auch allen anderen Bildgegen­ständen und besonders der ästhetischen Verarbeitung von Verfolgungs- und Emigrations­erfahrungen. Wie in jeder kultur­historischen Sammlung spielen zudem Porträts eine große Rolle. Viele davon stammen aus Nachlässen von Familien, die unserem Museum gestiftet wurden und auch Dokumente, Fotos und Objekte enthalten. Daneben sind die Bildnisse jüdischer Aufklärer des 18. Jahr­hunderts besonders bemerkens­wert.

Unser Gemälde­bestand ist seit der 4. Auflage im Handbuch Gemälde in deutschen Museen. Katalog der ausgestellten und depot­gelagerten Werke von Hans F. Schweers verzeichnet (4., aktualisierte und erweiterte Auflage. München: Saur 2005).

Was uns die Kunst­werke über die jüdische Geschichte sagen

Das Interesse eines kultur­geschichtlichen Museums an Kunst ist immer auch thematisch motiviert. Jedes Kunstwerk betrachten wir mit den Fragen, die sich unser Museum generell stellt: nach Tradition und Erinnerung, nach jüdischer Gegenwart und Visionen für die Zukunft.

Das Bild zeigt eine Büste Mendelssohns im rechten Profil, links unten liegt Mendelssohns Schrift "Phädon", links stehen die "Psalmen", rechts unten liegt "Jerusalem". Vor der Büste Tintenfaß und Feder.

Johann Gottfried Schadow (1764–1850), Porträt von Moses Mendelssohn (1729–1786) nach einer Büste von Tassaert, 1786-87; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe

In den Werken jüdischer Künstler*innen und den Erwartungen jüdischer Auftrag­geber*innen verbinden sich die Bilderwelten der jüdischen Tradition mit denen ihrer Gegenwart. Die Arbeiten zeigen, wie Jüdinnen*Juden am kulturellen Leben ihrer Zeit teilhaben. Sie gestalten und inter­pretieren ihre Umwelt, positionieren sich in der deutschen Gesell­schaft und reflektieren ihre Haltung zum Judentum. Auch als Auftraggeber*innen, etwa von Porträts, spielen Jüdinnen*Juden in der Kunstwelt eine wichtige Rolle. Ihre ästhetischen Vorlieben sind uns heute ein wichtiges Zeugnis ihrer kulturellen Identität.

Dies gilt auch für zeit­genössische Künstler*innen. Indem wir aktuelle Entwicklungen der Bildenden Kunst dokumentieren, reflektieren wir zudem den Umstand, dass ein Museum nur aus der Position der eigenen Gegenwart über Geschichte sprechen kann.

Zuweilen erzählen auch die Wege, auf denen Kunstwerke zu uns gelangt sind, eigene kleine Geschichten im Zusammen­hang der deutsch-jüdischen Beziehungs­geschichte, beispiels­weise bei Elisabeth Wolffs Skulptur Schreitendes Mädchen, die wir auf unserer Website genauer vorstellen und deren Provenienz wir weiter erforschen. Schauen Sie sich an, was unsere weiteren ausgewählten Sammlungs­objekte hier auf der Website alles über ihre Erschaffer*innen und deren Zeit verraten!

Ein Kunstwerk unserer Sammlung zeigt den Blick in das Wohn- und Arbeits­zimmer der Schrift­stellerin Fanny Lewald. Was erzählt uns das Bild über die unscheinbare Frau am Schreibtisch? Inka Bertz, JMB-Sammlungs­leiterin und Kuratorin für die neue Dauer­ausstellung, erzählt die Geschichte einer Kämpferin für die Emanzipation der Frauen und der Jüdinnen*Juden. Zu weiteren Video der Reihe Our Stories

Kontakt

Inka Bertz
Kuratorin für Kunst
T +49 (0)30 259 93 414
i.bertz@jmberlin.de

Postadresse

Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14
10969 Berlin

Ausgewählte Objekte: Sammlung Bildende Kunst (12)

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Die Ansprechpartnerinnen für Foto-Reproduktionen sind Valeska Wolfgram und Birgit Maurer-Porat (T +49 (0)30 259 93 433, E-Mail: fotodoku@jmberlin.de). Leihanfragen müssen mindestens sechs Monate im Voraus gestellt werden. Für Nachfragen zur organisatorischen Abwicklung wenden Sie sich bitte an Katrin Strube (T +49 (0)30 259 93 417, E-Mail: k.strube@jmberlin.de).

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